FDP-Parteipräsident Thierry Burkart tritt im Oktober zurück. Eine parteiinterne Findungskommission kümmert sich um seine Nachfolge und nimmt bis zum 20. August Kandidaturen entgegen. Die wichtigsten Namen im Überblick:
Der Glarner sitzt seit eineinhalb Jahren im Ständerat. Der 46-Jährige hat sich seither einen Namen gemacht in der kleinen Kammer. Er signalisiert Lust auf das Parteipräsidium. Es sei ein interessantes Amt, sagte er auf Anfrage von Radio SRF. Ob er kandidieren wird, sagte er nicht direkt. Bei einem früheren Gespräch mit SRF hatte Mühlemann gesagt, eine Kandidatur hänge davon ab, wie ihn sein Umfeld unterstützen würde und ob es zeitlich vereinbar wäre mit anderen Aufgaben, die er habe.
Der Zürcher Nationalrat und Vizepräsident der Partei sitzt seit 2019 im Nationalrat. Zuvor war er Präsident der Jungfreisinnigen Schweiz. Er brauche etwas Zeit, um die Lage zu beurteilen, sagte der 31-Jährige nach Angaben von Tamedia. In den Sommerferien will er gemäss SRF Gespräche führen.
Der Ständerat will sich «sorgfältig überlegen, ob ich für ein Präsidium zur Verfügung stehe», wie er nach Angaben von Tamedia sagte. Er stehe dazu im Dialog mit der Partei und seinem Umfeld, sagte er der «NZZ». Der 40-Jährige vertritt den Kanton Luzern seit 2015 im Ständerat.
Der Walliser Nationalrat war schon als Nachfolger für Petra Gössi ins Spiel gebracht worden. Nun sagte der 41-Jährige zu CH Media, es bestehe keine Eile für eine Antwort zu einer möglichen Nachfolge Burkarts.
Die St. Galler Nationalrätin will sich die Zeit nehmen, «zu prüfen, ob ich mich dafür bewerben will», wie Tamedia sie zitierte. Das Parteipräsidium sei ein ausgesprochen verantwortungsvolles und zeitintensives Amt, sagte sie. Im «SonnTalk» der CH-Media-Sender klang sie schon zuversichtlicher: «Ich überlege es mir ernsthaft. Mein Herz schlägt für diese Partei, ich brenne für sie», sagte die 58-jährige Nationalrätin und frühere Präsidentin der FDP Frauen.
Die Zürcher Nationalrätin übernahm erst diesen Frühling das Präsidium der FDP Frauen. Zu CH Media sagte die 59-Jährige, sie werde sich eine Kandidatur gut überlegen, habe das Amt aber nicht gesucht. Dennoch könne man das Parteipräsidium nicht jeden Tag übernehmen.
Der Neuenburger amtet als Fraktionspräsident der Partei und sitzt seit 2019 im Nationalrat. Zum Westschweizer Sender RTS sagte Cottier, er schliesse nichts aus und werde über eine mögliche Kandidatur nachdenken.
Auch für die Waadtländer Nationalrätin ist es noch zu früh für einen Entscheid. Man müsse nun zuerst innerhalb der Partei diskutieren, sagte die bald 65-Jährige laut CH Media.
Der Ständerat aus dem Kanton Zug gehört laut eigenen Aussagen nicht zum engeren Kreis der möglichen Nachfolger Burkarts. «Ich dränge mich nicht vor», sagte der 62-Jährige zur «Luzerner Zeitung».
Für den Zürcher Nationalrat ist eine Kandidatur klar an strategische und inhaltliche Vorstellungen gebunden, wie er nach Angaben von CH Media sagte. Mit ihm würde man keine Person, sondern ein Programm wählen. Der 62-Jährige will sich nun bei den Parteikolleginnen und Kollegen erkundigen, ob die Partei bereit wäre, einen solchen Weg zu gehen.
Die 36-jährige Ständerätin und Vizepräsidentin der Partei könnte laut CH Media eine aussichtsreiche Kandidatin aus der Romandie sein. Geäussert hat sich die Freiburgerin noch nicht.
Vor vier Jahren wäre der St. Galler Nationalrat für das Parteipräsidium bereitgestanden, hätte Burkart nicht gewollt. Aktuell amtet er als Co-Präsident der Parlamentarischen Gruppe mittelständischer Detailhandel und als Co-Präsident der Parlamentarischen Gruppe Patientenverfügung und Selbstbestimmung.
Der Ausserrhoder Ständerat Andrea Caroni möchte die Nachfolge von Burkart laut den CH Media-Zeitungen nicht antreten. Er habe sich unter anderem wegen familiärer Prioritäten und seiner Rolle als Ständerat dagegen entschieden, da dieser zuweilen von der Parteilinie abweiche – was sich ein Parteipräsident weniger erlauben könne. Caroni ist noch bis im Dezember Ständeratspräsident. Das vertrage sich ebenfalls nicht gut mit einer Kandidatur, fügte er hinzu.
Bis im Dezember amtet die Aargauerin als Nationalratspräsidentin und steht somit grundsätzlich nicht im Dienst der Partei. Anfang Juli sagte die 47-Jährige auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass sie nicht fürs FDP-Präsidium zur Verfügung stehe. «Der Zeitpunkt stimmt für mich nicht.»
Der 44-jährige Berner Nationalrat sagte gegenüber CH Media ab. «Ich war Vizepräsident in der Ära Müller. Ich werde mich nicht um Thierry Burkarts Nachfolge bewerben», liess er verlauten. Als er 2016 als Favorit für das Parteipräsidium galt, sagte er ebenfalls ab und ebnete damit den Weg für die spätere Parteipräsidentin Petra Gössi.
(sda)