Zurzeit sammeln die Cineasten im Kanton Zürich Unterschriften für die Einrichtung einer kantonalen Film- und Medienstiftung. Doch nicht alle Filmemacher sind für einen Ausbau der Förderung. Regisseur Andres Bruetsch («Elisabeth Kopp – eine Winterreise») schreibt in der «NZZ am Sonntag», es brauche nicht mehr Geld, sondern mehr Mut für engagiertere Filme.
Dass ausgerechnet künstlerische Filme wie «Dora – oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern» keine Unterstützung erhalten haben, sei «eine Bankrotterklärung für unsere kommissionslastige schweizerisch-demokratische Filmförderung», kritisiert Bruetsch. «Diese stützt sich lieber auf Altbewährtes wie Heidi und Schellen-Ursli. Sogar Papa Moll ist in der Pipeline.»
Er fordert seine Kollegen auf, mehr «aktuelle, brachliegende Themen zu behandeln, wie zum Beispiel die Machenschaften auf unserem Finanzplatz oder in der FIFA.» Kein gutes Haar lässt Bruetsch an den Förderkommissionen des Bundesamtes für Kultur und der Zürcher Filmstiftung:
Bruetsch fordert in der «NZZ am Sonntag» deshalb die Einführung des Intendantenmodells. Bruetsch war als Präsident des Vereins «Zürich für den Film» massgeblich an der Einrichtung der Zürcher Filmstiftung beteiligt. Heute ist er enttäuscht vom Erreichten. «Als wir 2004 die Zürcher Filmstiftung ins Leben riefen, wollten wir bessere Filme ermöglichen. Heute haben wir vor allem mehr, aber nicht bessere.» (dwi)
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