Der Restaurantführer Gault-Millau hat Silvio Germann zum Koch des Jahres 2024 auserkoren. Der 33-jährige Luzerner folgt auf Benoît Carcenat. Mit einem blutjungen Team und sanfter Hand habe er im Landschloss Mammertsberg am Bodensee eine Küche zum Verlieben geschaffen, «Geschmacksbomben auf kleinster Fläche», teilt der Restaurantführer mit, der nach wie vor von Gastrokritiker-Veteran Urs Heller geführt wird.
Heller und sein Team tischen heuer grosszügig auf: 880 Restaurants, 100 Gourmet-Hotels und 150 Schweizer Winzer sind in der Gourmet-Bibel für 2024 gelistet. So viele wie noch nie.
18 Punkte hat «Gault-Millau» Silvio Germann verliehen - wie bereits im vergangenen Jahr. Man wolle Talente rechtzeitig entdecken und fördern, sie aber nicht überfordern, begründet das Team um Heller in der Medienmitteilung. Im Club «19» sind in der Schweiz lediglich sechs Chefs zu finden: Tanja Grandits (Basel), Peter Knogl (Basel), Franck Giovannini (Crissier), Philippe Chevrier (Satigny GE), Heiko Nieder (Zürich) und Andreas Caminada (Fürstenau GR). Letzteren kann Silvio Germann zu seinen Zöglingen zählen. 20 Punkte, die Maximalpunktzahl, wurden noch nie erreicht.
Das sind die besten Restaurants, die mit 17 oder mehr Gault-Millau-Punkten bewertet wurden:
Spannender als die Elite sind jedoch jene Köchinnen und Köche, die die Zukunft sind, jene, die Grandits, Caminada und Co. dereinst ablösen werden. Junge Künstler wie Germann, die das Zeugs haben, einmal ganz, ganz gross zu werden.
Laut «Gault-Millau» im Auge behalten sollte man demnach Pascal Steffen vom «Roots» in Basel. Er ist mit seiner gemüsefreundlichen Küche von 17 auf 18 Punkte geklettert. Weitere «Aufsteiger des Jahres 2024»: Markus Stöckle vom «Rosi» in Zürich (17 Punkte), Illario Colombo Zefinetti vom «Du Théâtre» in Monthey VS (17 Punkte) und Federico Palladino von der Osteria Cuntitt in Castel San Pietro TI (16 Punkte).
Interessant auch der Titel «Entdeckungen des Jahres». Überzeugt haben das Team von «Gault-Millau» diesbezüglich und unter anderen Paul Cabayé und Stéphanie Zosso vom «Glacier» in Grindelwald, mit 16 Punkten - Zosso gehört übrigens zu den wenigen weiblichen Akteurinnen in diesem Auszeichnungsreigen. Zu den spektakulärsten Neuzugängen im Guide 2024 zählt derweil Atsushi Hiraoka vom Restaurant Mikuriya im Zürcher Luxushotel Dolder Grand. Der Sushi-Künstler wurde ebenso mit 16 Punkten bewertet.
Die Krone des Gastgebers des Jahres 2024 aufsetzen kann sich Esteban Valle Trujillo von der «Domaine de Châteauvieux» in der Genfer Weinbaugemeinde Satigny, zum Sommelier des Jahres auserkoren wurde Stefano Petta vom «Widder» in Zürich, und Damián Carini vom Bürgenstock-Resort ist der Dessert-King, ihn zeichnet «Gault-Millau» zum Pâtissier des Jahres aus.
Die gelbe Gourmet-Bibel wird auch ein bisschen grüner. Endlich wurde auf den Trend der nachhaltiger werdenden Kochwelt reagiert und erstmals ein «Green Chef of the Year» ausgezeichnet, der laut «Gault-Millau» «mit souveräner Selbstverständlichkeit» auch Vegetarier glücklich machen könne.
Am meisten überzeugt hat bei dieser Premiere Paolo Casanova, der in der «Chesa Stüva Colani» im Bündner Bergdorf Madulain Spitzenkoch und Gärtner zugleich ist. So integriere Casanova etwa wilde Kräuter aus dem Engadin mühelos in seine raffinierten Menüs, verkündet «Gault-Millau».
Insgesamt steigen 107 Köchinnen und Köche im neuen Guide 2024 auf, 41 Chefs haben derweil einen Punkt verloren «und müssen wohl über die Bücher», teilt «Gault-Millau» mit. Weitere Infos unter gaultmillau.ch. (aargauerzeitung.ch)
In manchen gehobenen Restaurants weiss man dass ein solcher Druck von den Chefs verbreitet wird dass alle kurz vor einem Burnout sind. Bei Tanja Grandit weiss man dass viele Mitarbeiter lange in diesem Restaurant arbeiten und gerne dort arbeiten.
und für all diejenigen die irgendwas von “bei denen wird man ja nicht satt von nur 3 gabeln voll essen” schreien: wenn man mehr als 7 gänge serviert bekommt werdet auch die grössten grossmäuler satt. 😁