Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) hat die Arbeitswelt als Hauptthema für den feministischen Streik am 14. Juni 2023 gesetzt. Gestreikt werden soll unter anderem für eine Aufwertung von Branchen, in denen mehrheitlich Frauen arbeiten, und gegen Belästigung und Diskriminierung.
«Die grössten Ungleichheiten der Geschlechter haben ihren Ursprung am Arbeitsplatz», schreibt der SGB zur Lancierung der Kampagne für den feministischen Streik am Dienstag. So halte sich etwa die Einkommenslücke zwischen Männern und Frauen hartnäckig.
Die Hälfte der Frauen in der Schweiz verdienten 2020 weniger als 4470 Franken im Monat. Das Einkommen der Frauen lag 2022 durchschnittlich 43 Prozent unter demjenigen der Männer, teilte der SGB mit Verweis auf das Bundesamt für Statistik mit.
Hauptgrund dafür ist laut SGB die schlechte Entlöhnung von Berufen mit hohem Frauenanteil, wie etwa in der Betreuung und im Verkauf. Der SGB fordert deshalb unter anderem, eine bessere Abdeckung des Gesamtarbeitsvertrags in sogenannten Frauenbranchen sowie «massive Lohnerhöhungen».
Um dieses Ziel zu erreichen, wollen die Gewerkschaften insbesondere Mitglieder in Branchen mit hohem Frauenanteil gewinnen. Die Arbeitsbedingungen verbesserten sich nur, wenn Gewerkschaften stark seien und wenn kollektiv mobilisiert werde, hiess es.
Weitere Gründe für den Lohnunterschied sind laut SGB, dass Frauen noch immer aufgrund ihres Geschlecht diskriminiert werden und dass Frauen einen grossen Teil der unbezahlten Arbeit wie die Kinderbetreuung übernehmen und deshalb weniger bezahlte Arbeit leisten können.
Eine Folge dieses Lohnunterschieds sei eine «immense» Frauenrentenlücke. Der SGB kritisiert weiter, dass es vier Jahre nach dem grossen Streik von 2019 «so gut wie keinen Fortschritt» bei der Verbesserung der finanziellen und gesellschaftlichen Situation der Frauen gegeben hat. Im Gegenteil, das Rentenalter der Frauen sei angehoben worden, so der Gewerkschaftsbund. Am nationalen feministischen Streik von 2019 hatten schweizweit Hunderttausende Menschen teilgenommen.
(aeg/sda)
Hat ja dann an sich nichts mit dem Geschlecht sondern mit der Berufswahl zu tun. Verkauf dürfte attraktiv sein, da man da gut Teilzeit arbeiten kann. Habe während dem Studiums zu ca. 20% im Verkauf gearbeitet.
Ein bisschen mehr Infos wären gut. Geht es hier ausschliesslich um 100% arbeitende? Weil es gibt einige mehr Frauen die nur teilzeit arbeiten als Männer und somit verdienen diese ja auch weniger pro Monat.
Meiner Meinung nach müsste man dies in bezug zu geleistete stunden oder % setzen und je nach Branche sind auch die Löhne viel tiefer. Auch nach Branche müsste man aufteilen. Ob nun Frauen weil sie Frauen sind wirklich so viel weniger verdienen kann man mit so wenig infos kaum nachvollziehen...