In Genf ist am Montag das Berufungsverfahren gegen den Islamwissenschaftler Tariq Ramadan eröffnet worden. Dem 61-Jährigen wird vorgeworfen, im Oktober 2008 eine Frau in einem Genfer Hotelzimmer vergewaltigt und sexuell genötigt zu haben.
In erster Instanz war Ramadan freigesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft und die Klägerin legten dagegen Berufung ein. Die Verhandlung wurde mit der Anhörung der 57-jährigen Frau eröffnet, die behauptet, von Ramadan vergewaltigt worden zu sein. «Ich habe Berufung eingelegt, weil das Urteil mir keinen Frieden gebracht hat und ich der Meinung bin, dass ich keine Gerechtigkeit erhalten habe», sagte sie.
«Seit Beginn des Verfahrens habe ich unvorstellbare Dinge erlebt», sagte die Klägerin. Sie betonte, dass sie jahrelang Drohungen ausgesetzt gewesen und von ihr unbekannten Personen verleumdet worden sei.
Der Prozess ist bis Mittwoch angesetzt. (saw/sda)