Ständeratswahlen live ++ Grüne scheitern in Bern ++ Erdbeben im Tessin
Das ist die Ausgangslage
- In Bern, Solothurn, St. Gallen, Tessin, Zug und Zürich geht es heute in die zweite Runde der Ständeratswahlen. Insgesamt werden neun Ständeratssitze vergeben.
Noch vier offene Sitze
Gewählter SP-Ständerat Stöckli triumphiert
Rechsteiner freut sich über Wiederwahl in St.Gallen
Geschafft! 62‘750 Stimmen.
— Paul Rechsteiner (@PaulRechsteiner) November 17, 2019
Ohne die selbstlose Arbeit von vielen Engagierten und Interessierten wäre dieses Ergebnis nicht möglich gewesen. Ihnen allen danke ich herzlich für ihren Einsatz. pic.twitter.com/NypLet1rIm
Grüne scheitern in Bern
Regula Rytz (Grüne) musste sich mit dem dritten Rang bescheiden, Christa Markwalder (FDP) mit dem vierten. Beide bleiben damit im Nationalrat.
Die Stichwahl im Kanton Bern wurde zum Showdown der Machtblöcke. Das rotgrüne und das bürgerliche Lager schickten je ein Zweierticket ins Rennen und strebten so die ungeteilte Standesstimme an.
Rotgrün machte sich Hoffnungen auf die Sensation, weil Stöckli und Rytz im ersten Umgang die ersten beiden Plätze belegt hatten. Die Bürgerlichen hofften auf die Stimmen der nicht mehr antretenden Mitte-Kandidatinnen und eine bessere Mobilisierung auf dem Land.
Das beste Resultat in der Stichwahl erzielte Hans Stöckli mit 157'750 Stimmen. Werner Salzmann brachte es auf 154'586 Stimmen. Regula Rytz holte 141'337 Stimmen und Christa Markwalder 115'163. Die Stimmbeteiligung betrug 44,4 Prozent, wie die Staatskanzlei am Sonntag mitteilte.
Die geteilte Standesstimme ist für den Kanton Bern nichts Neues. Seit 2011 hatten ein SP- und ein BDP-Mann die Berner Ständeratssitze inne.
Jahrzehntelang war das anders. Bis 2003 gehörten beide Sitze den bürgerlichen Parteien SVP und FDP. Das änderte sich, als Simonetta Sommaruga einen Sitz für die SP eroberte. Seither verteidigten die Sozialdemokraten ihren Ständeratssitz, von einem mehrmonatigen Unterbruch einmal abgesehen.
Die SVP holte jetzt ihren Sitz zurück, den sie 2008 quasi kampflos verloren hatte. Damals wechselte ihr Ständerat Werner Luginbühl zur BDP.
Über die Wahl von Werner Salzmann in den Ständerat freut sich auch Lars Guggisberg. Der bernische Kantonsparlamentarier ist erster Ersatzmann auf der SVP-Nationalratsliste und kann nun für Salzmann in die grosse Kammer nachrutschen. (sda)
Yes! #HanswiederimStöckli eine starke Stimme für Rechtsstaatlichkeit und soziale Gerechtigkeit für @kanton_bern pic.twitter.com/Fp5wFlUPQB
— Flavia Wasserfallen (@FWasserfallen) November 17, 2019
Das sagt Marionna Schlatter zu ihrer Niederlage
Salzmann und Stöckli im Kanton Bern voraus
Auf Rang drei folgt die Grüne Regula Rytz mit gegen 70'000 Stimmen, auf Rang 4 Christa Markwalder (FDP). Es dürfte für Rytz schwer sein, im tendenziell eher rot-grün stimmenden Wahlkreis Bern-Mittelland den Rückstand auf SVP-Kandidat Salzmann gut zu machen. Ein Doppelsieg von Rot-Grün rückt so in die Ferne.
Rytz dürfte es auch schwer haben, ihren rot-grünen Partner Hans Stöckli noch zu überholen. Im ersten Wahlgang der Ständeratswahlen vom 20. Oktober holte Rytz nur unwesentlich mehr Stimmen in «ihrem» Wahlkreis als der ehemalige Bieler Stadtpräsident Stöckli. Rytz wohnt in Bern. (sda)
45 Stimmen haben Lombardi gefehlt
45 Stimmen Differenz bei der Ständeratswahl im Tessin - wieder einmal ein eindrücklicher Beweis dafür, dass es auf jede Stimme ankommt. #WahlCH19 #Demokratie
— Ruedi Löffel (@ruediloeffel) November 17, 2019
SP holt in Bern auf, SVP weiterhin auf Platz eins
CVP schlägt Susanne Hartmann für Nachfolge von Benedikt Würth vor
Der St. Galler Finanzchef Benedikt Würth wurde am Sonntag in zweiten Wahlgang in den Ständerat wiedergewählt. «Da nun feststeht, dass er Ende Mai 2020 aus der Regierung ausscheiden wird, schlägt die Parteileitung zuhanden der Delegiertenversammlung vom kommenden Freitag die Wiler Stadtpräsidentin Susanne Hartmann als Kandidatin der CVP für den freiwerdenden Sitz in der Regierung vor», heisst es in der Mitteilung vom Sonntag.
Die Parteileitung sei wie die Findungskommission der Überzeugung, dass der zweite CVP-Sitz in der Regierung mit einer Frau zu besetzen sei.
Die siebenköpfige St. Galler Regierung setzt sich derzeit aus je zwei Mitgliedern von SP, FDP und CVP sowie einem SVP-Vertreter zusammen. Am 8. März 2020 werden die Regierung und der Kantonsrat neu gewählt. (sda)
Aus Feind wird Freund
So geht #Politik: Im Solothurner Ständeratswahlkampf waren sie Gegner: Roberto #Zanetti (SP) und Christian Imark (SVP). Nun, nach der Wahl Zanettis, stossen sie miteinander an. #wahlen19 #wahlench19 @KantonSolothurn https://t.co/HJn53SVJVo pic.twitter.com/WFIDLV8cxS
— SRF Regionaljournal (@srfaarau) November 17, 2019
Glättli gratuliert
Liebe @MarinaCarobbio
— Balthasar Glättli (@bglaettli) November 17, 2019
Ganz herzliche Gratulation zur Wahl in den Ständerat!
Ein Erfolg für die Frauen, für die @spschweiz, und auch eine Freude für @GrueneCH und den @Mieterverband !#frauenwahl2019🙋♀️
FDP verteidigt Sitz in Zug
Die Wahlbeteiligung lag bei 50,5 Prozent. Bereits im ersten Wahlgang am 20. Oktober bestätigt worden war Ständerat Peter Hegglin von der CVP. Michel, der im ersten Wahlgang die zweitmeisten Stimmen geholt hatte, sorgte mit seinem Wahlsieg dafür, dass das seit 50 Jahren bestehende Ständeratsticket von CVP und FDP im Kanton Zug bestehen bleibt.
Die FDP im Wirtschaftskanton Zug hat allerdings nur noch einen Vertreter in Bundesbern, nachdem ihr bei den Nationalratswahlen die ALG den Sitz weggeschnappt hatte. (sda)
SVP scheitert erneut im Kanton St. Gallen
Damit schickt der Kanton St. Gallen wie in den letzten beiden Legislaturen Paul Rechsteiner ins Stöckli. Für den SP-Kandidaten sind zweite Wahlgänge nichts Neues: Bereits bei seiner überraschenden Wahl 2011 und bei seiner Wiederwahl 2015 setzte er sich jeweils im zweiten Anlauf durch.
Kaum Sorgen um die Wiederwahl musste sich CVP-Regierungsrat Benedikt Würth machen. Erst im vergangenen Mai war er bei der Ersatzwahl für Karin Keller-Sutter (FDP) relativ problemlos in den Ständerat gewählt worden. Im ersten Wahlgang verpasste er das absolute Mehr nur um 501 Stimmen.
Im zweiten Wahlgang, bei dem nur noch drei Kandidaten antraten, erhielt Würth 77'893 Stimmen, gefolgt von Rechsteiner mit 62'750 Stimmen und Büchel mit 45'904 Stimmen. An Vereinzelte gingen 1349 Stimmen. Wahlbeteiligung lag bei 36,1 Prozent. (sda)
Grosse Überraschung im Tessin
das ist jetzt wirklich eine faustdicke Überraschung #ticino #elezioni #wahlench19 pic.twitter.com/FNi51saQrC
— Beat Giger (@BeatGiger) November 17, 2019
Im Tessin bleibt es spannend
Tessin. Grosse Überraschung. Die SVP wird wohl den Sitz der FDP holen.
— Fabio (@wanner_fabio) November 17, 2019
Spannender Zeikampf um Platz 2. Ich drücke Lombardi die Daumen.#WahlenCH19 https://t.co/ovigUQm7q5
SVP erhofft sich von Noser «klare bürgerliche Politik»
Die SVP hatte Noser in der Vergangenheit wiederholt kritisiert. Im Gegensatz zur grünen Kandidatin Marionna Schlatter sei er jedoch «das kleinere Übel». Damit sich die bürgerlichen Stimmen nicht verzettelten, nahm die SVP schliesslich ihren eigenen Ständeratskandidaten Roger Köppel aus dem Rennen.
Indem sie ihre eigenen Interessen zurückgestellt habe, habe die SVP eine doppelte linke Vertretung für den Kanton Zürich verhindert, schreibt die Partei. (sda)
SVP und FDP liegen in Bern vorne
Dritter ist der amtierende SP-Ständerat Hans Stöckli, vierte die Grüne Regula Rytz. Salzmann hat mit 12'448 Stimmen weitaus am meisten Stimmen geholt vor Markwalder mit 7947.
Ausgezählt sind die eher ländlichen Wahlkreise Obersimmental-Saanen und Interlaken-Oberhasli. Es ist deshalb keine Überraschung, dass in diesen Gebieten Salzmann obenaus schwingt. Die SVP ist in diesen Wahlkreisen des Berner Oberlands stark. Stöckli liegt nur recht knapp hinter Markwalder, nämlich mit 654 Stimmen Rückstand.
Im Kanton Bern gibt es zehn Wahlkreise. Es ist davon auszugehen, dass in den städtisch-urbanen Wahlkreisen Bern-Mittelland, Thun und Biel das rot-grüne Duo Stöckli/Rytz viel besser abschneidet als auf dem Land. (sda)
In St. Gallen kommt es zu keiner Überraschung
Im Kanton St. Gallen sind im zweiten Wahlgang der Ständeratswahlen 68 Gemeinden ausgezählt und es gibt ein weiteres Zwischenergebnis, bei dem auch die Stadt St. Gallen eingerechnet ist. Es bestätigt sich ein klarer Trend, der sich bereits nach den ersten Resultaten zeigte.
An der Spitze liegt weiterhin der bei den Ersatzwahlen im Mai in den Ständerat gewählte Benedikt Würth mit 62'748 Stimmen. Danach folgt Paul Rechsteiner mit 51'906 Stimmen. Mit klarem Abstand dahinter liegt Roland Rino Büchel (SVP) mit 38'191 Stimmen. Vereinzelte haben 1134 Stimmen erhalten. (sda)
Roberto Zanetti (SP) verteidigt seinen Solothurner Ständeratssitz
Roberto Zanetti (SP) in Solothurn klar in Führung
SVP vor CVP im Tessin
Bemerkenswerte Zwischenresultate aus dem Tessin https://t.co/rDrU1UrXwh pic.twitter.com/U30QXDtXNw
— Daniel Foppa (@DFoppa) November 17, 2019
Ruedi Noser (FDP) dürfte weiterhin Zürcher Ständerat bleiben
Der 58-jährige Noser dürfte gemäss neuester Hochrechnung 184'000 Stimmen erhalten, Schlatter lediglich 117'000. Das Vertrauensintervall liegt bei beiden Kandidierenden so, dass sich in der Rangliste nichts mehr ändern dürfte. Die 39-jährige Schlatter muss sich somit mit dem Nationalrats-Mandat begnügen.
Sie kann sich damit trösten, dass es kaum je vorkommt, dass das Volk einen bisherigen Ständerat abwählt. Im Kanton Zürich gab es das letztmals im Jahr 1967. (sda)
Im Tessin wird's eng für Filippo Lombardi
Die Zürcher Grünen versuchen es mit Zuversicht
Der Sieg Nosers ist so gut wie sicher
Sehr schade. Ich hoffe, @RuediNoser ist sich bewusst, dass er im Ständerat die Umwelt und die Anliegen der Frauen mit- vertreten muss. Wir werden jedenfalls sehr genau hinschauen.
— Cornelia Caviglia (@c_caviglia) November 17, 2019
91 von 109 Gemeinden in Solothurn ausgezählt
Zweiter Wahlgang Ständeratswahlen: 91 von 109 Gemeinden sind ausgezählt.https://t.co/YWj8TIrU84#KtSo #WahlCH19 #Wahlen19 #Eidgenössische #Wahlen pic.twitter.com/wo9PWNG4xI
— Kanton Solothurn (@KantonSolothurn) November 17, 2019
In Solothurn liegt Roberto Zanetti (SP) klar vor Christian Imark (SVP)
Er steht im zweiten Wahlgang Nationalrat Christian Imark (SVP) gegenüber. Im ersten Wahlgang hatte Zanetti das absolute Mehr knapp verpasst, Imark aber mit einem Vorsprung rund 13'000 Stimmen klar hinter sich gelassen. Der andere Solothurner Ständeratssitz war im ersten Wahlgang an Pirmin Bischof (CVP) gegangen. (sda)
Benedikt Würth (CVP) und Paul Rechsteiner (SP) liegen in St. Gallen vorn
Im Kanton St. Gallen sind die ersten 31 Gemeinden ausgezählt und es gibt ein Zwischenergebnis. Danach liegt der bereits im Mai als Ersatz für Bundesrätin Karin Keller-Sutter in den Ständerat gewählt Benedikt Würth (CVP) mit 18'327 Stimmen an der Spitze. Danach folgt Paul Rechsteiner mit 13'898 Stimmen.
Knapp 1000 Stimmen hinter Rechsteiner folgt Herausforderer Roland Rino Büchel (SVP) mit 12'859 Stimmen. (sda)
Die ersten 31 Landgemeinden sind ausgezählt. Sieht gut aus für Paul. #wahlch19
— Dan Hungerbühler 🌹 (@MrDanHu) November 17, 2019
Ständeratswahlen im Kanton St.Gallen seit 2011:
SP: 3 🌹🌹🌹
SVP: 0 pic.twitter.com/YkS3EfApsZ
Knappes Rennen in Bern erwartet
Die vier Kandidierenden Hans Stöckli (SP), Regula Rytz (Grüne), Werner Salzmann (SVP) und Christa Markwalder (FDP) kämpften bis zuletzt um jede Stimme. Der Bisherige Stöckli lag im ersten Wahlgang mit leichtem Vorsprung vorn. Rytz und Salzmann holten praktisch gleich viele Stimmen, Markwalder deutlich weniger. (sda)
Ruedi Noser liegt laut Hochrechnung in Zürich vorn
Noser dürfte 183'000 Stimmen machen, Schlatter lediglich 118'000. Das Vertrauensintervall liegt bei beiden Kandidierenden so, dass sich in der Rangliste wohl nichts mehr ändern dürfte.
Sechs Kantone wählen am (heutigen) Sonntag insgesamt neun Ständeratsmitglieder. Es sind neben Zürich Bern, St. Gallen, Solothurn, Zug und das Tessin.
Nach den zweiten Wahlgängen am Sonntag werden am 24. November noch die letzten vier Sitze in der kleinen Kammer vergeben. Dann werden die beiden Aargauer Ständeräte, der zweite Schwyzer Sitz und der einzige Sitz des Kantons Basel-Landschaft besetzt. (sda)