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Huntington-Krankheit erstmals erfolgreich behandelt

Gute Neuigkeiten aus der Medizin: Huntington-Krankheit erstmals erfolgreich behandelt

25.09.2025, 11:1925.09.2025, 13:14

Die Huntington-Krankheit konnte erstmals erfolgreich behandelt werden. Dabei handelt es sich um eine Erbkrankheit, die Gehirnzellen zerstört und wie eine Kombination aus Demenz, Parkinson und einer Motoneuron-Erkrankung wirkt.

Die ersten Symptome der Krankheit treten normalerweise zwischen 30 und 50 auf – in der Regel sterben Betroffene innerhalb 20 Jahren. Wenn ein Elternteil von der Krankheit betroffen ist, gibt es eine 50-Prozent-Chance, dass das Kind auch an der Krankheit leiden wird.

Das Fortschreiten der Krankheit konnte nun erfolgreich um 75 Prozent verringert werden, berichten Ärzte der BBC.

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Behandelnde Ärzte zeigten sich begeistert. (Symbolbild)Bild: keystone

Auf gut Deutsch: Die Auswirkungen, die in bloss einem Jahr zu erwarten wären, treten erst innerhalb von vier Jahren auf. Das gebe Patienten Jahrzehnte an Lebensqualität, sagt Sarah Tabrizi, Professorin für Klinische Neurologie am University College London (UCL). Sie beschreibt die Resultate als «spektakulär».

«Wir hätten in unseren kühnsten Träumen nie eine 75-prozentige Verlangsamung der klinischen Progression erwartet.»
Sarah Tabrizi

Die neue Behandlung ist eine Art Gentherapie, die eine 12 bis 18 Stunden dauernde Operation am Gehirn erfordert. Dabei kommt ein «sicheres Virus» zum Einsatz, das so verändert wurde, dass es eine spezifische DNA-Sequenz enthält.

Das Virus verhält sich wie ein «mikroskopischer Postbote» und bringt die neue DNA-Sequenz ins Innere von Gehirnzellen. Das verwandelt die Neuronen in eine Art «Fabrik», die die Therapie produziert, um ihr eigenes Absterben zu verhindern.

Betroffene in der Schweiz
In Europa sind rund 5–10 von 100'000 Personen von der Huntington-Krankheit betroffen. In Asien und Afrika ist die Krankheit seltener als in Europa. Männer und Frauen sind zu gleichen Teilen betroffen. In der Schweiz leben rund 400 Personen mit der Huntington-Krankheit.

(rbu)

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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wieauchimmer
25.09.2025 11:56registriert November 2020
Sensationell, ich hoffe, dass alle Betroffenen möglichst bald davon profitieren können
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Chnörzli3000
25.09.2025 11:55registriert September 2023
Für möglicherweise betroffene ist das eine gute nachricht. Bisher quälen sich wohl viele damit ob sie auch testen lassen, da man eh nichts tun kann. Es ist zwar keine Heilung aber eine massive Verbesserung und so erfahren nun vielleicht einige mehr die es gar nicht haben, dass das arch so ist. Der Rest bekommt immerhin eine gute Behandlung
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domin272
25.09.2025 13:15registriert Juli 2016
Ich glaube viele Menschen sind sich nicht einmal im Ansatz bewusst, welche Art Durchbruch das für die moderne Medizin darstellen könnte, sollte diese Methode langfristig funktionieren, sich replizieren und eventuell auch auf andere Krankheiten adaptieren lassen. Es gibt zig "seltene" neurologische Krankheiten, die vererbt sind oder eine unbekannte Ursache haben und gegen die keinerlei wirksame Therapie, geschweigedenn ein Heilmittel existiert. Diese Menschen sind dem langsamen Tod geweiht und verlieren massiv Lebensqualität während des Prozesses. Für die könnte das einer Erlösung gleichkommen.
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