Das Aussendepartement hat am Montag in Bern den aserbaidschanischen Botschafter einberufen. Dies, nachdem der Schweizer OSZE-Wahlbeobachter EVP-Nationalrat Nik Gugger (ZH) auf Geheiss der aserbaidschanischen Behörden aus dem Land im Kaukasus ausreisen musste.
Bei dieser Gelegenheit habe das EDA das Missfallen der Schweiz bezüglich der inakzeptablen Behandlung von Gugger zum Ausdruck gebracht, teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) auf Anfrage von Keystone-SDA mit. Das EDA verlange seitens Aserbaidschans eine offizielle Erklärung zum Zwischenfall. Das EDA bestätigte damit einen Bericht des Newsportals blick.ch.
Gugger war am Wochenende Woche als offizieller und akkreditierter Wahlbeobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit (OSZE) nach Aserbaidschan gereist und hätte über die Präsidentschaftswahlen am kommenden Mittwoch berichten sollen.
Gugger ging am Sonntag davon aus, dass das Ganze mit seiner Tätigkeit als Europarat zu tun hat, wie er Keystone-SDA sagte. Das habe sich am Montag im Gespräch mit dem aserbaidschanischen Botschafter bestätigt, so Gugger zur der Tagesschau von SRF. Wenn möglich, will Gugger nochmals nach Baku reisen für die Auswertung der Wahlresultate am Donnerstag.
Gugger wurde, kaum war er in der Hauptstadt Baku gelandet, am Diplomateneingang von der Polizei gestoppt. Diese habe seinen Pass beschlagnahmt und ihm die Einreise verweigert. Andere OSZE-Beobachter seien problemlos durchgelassen worden, auch die Schweizer Delegation. Die Polizisten hielten den Nationalrat demnach knapp drei Stunden am Flughafen Baku fest und setzten ihn dann in einen Flieger nach Istanbul. Erst in der Türkei habe er seinen Pass zurückbekommen. Am Samstag um 14.00 Uhr landete er in Zürich. (dab/sda)