Die Party- und Ausgeh-Stimmung in der Schweiz steigt nach Monaten der Pandemie wieder spürbar an. Restaurants und Bars füllen sich – vor allem am Wochenende. Das spüren die Beizen vor allem in den Städten. Die Umsätze liegen bereits wieder über dem Stand zur gleichen Zeit vor zwei Jahren. Nur unter der Woche halten sich die Schweizerinnen und Schweizer noch an die Home-Office-Empfehlung und essen daheim. «Unter der Woche herrscht die Pandemie. Am Wochenende macht sie Pause», sagt der St.Galler Wirtschaftsprofessor Matthias Fengler. Er hat im Auftrag der «SonntagsZeitung» Echtzeitdaten zum Konsumverhalten der Bevölkerung ausgewertet. Den Gastrobetrieben aus den Vorstädten fehlen von Montag bis Freitag noch die Berufsleute.
Swiss Ski, die Dachorganisation des Schweizer Schneesports, will das enorme Potenzial von Kindern mit Migrationshintergrund nutzen. Zusammen mit dem Verein Schweizer Schneesport-Initiative will Swiss Ski eine nationale Kampagne für Ski- und Snowboard-Tage lancieren. Im Juni soll ein Gipfeltreffen stattfinden, bei dem alle wichtigen Player dabei sind. Teilnehmen werden auch die Bergbahnen, der öffentliche Verkehr, Sportartikelhändler, Schneesportlehrer sowie der Bund. «Wenn alle am gleichen Strick ziehen, ist es möglich, Zehntausende Kinder mit Skimaterial auszurüsten und in die Berge zu bringen – mit Kosten, die für Schule und Kinder tragbar sind», sagte Gary Furrer, Chef Breitensport bei Swiss Ski, zum «SonntagsBlick». Ziel sei es, pro Jahr 20'000 Schulkinder auf die Piste zu bringen.
Die Corona-Pandemie hinterlässt in der Schweizer Politik ihre Spuren. Davon ist der Politologe Lukas Golder vom Forschungsinstitut gfs.bern überzeugt. In einem Interview mit dem «SonntagsBlick» sagte Golder, die Pandemie habe zu einer Politisierung geführt, wie es sie in der Schweiz seit der Einführung des Frauenstimmrechts noch nie gegeben habe. Er erwartet, dass durch die höhere Stimmbeteiligung von behördenkritischen Bürgern die Erfolgschancen für Referenden weiter zunehmen werden. Dadurch stiegen die Chancen für politische Blockaden. Derzeit hätten Referenden eine Erfolgsquote von 35 Prozent. Soziale Medien wie YouTube und Telegram hätten in der Kommunikation mittlerweile einen hohen Stellenwert. Poltische Lager lebten häufig in unterschiedlichen Medienwelten.
Bundesrätin Simonetta Sommaruga hat Umweltverbänden wie dem WWF und Pro Natura im letzten Dezember das Versprechen abgerungen, 15 gemeinsam ausgewählte Stauseeprojekte künftig nicht mehr zu bekämpfen. Das Wort vom Durchbruch beim Ausbau von nachhaltigen Energiequellen machte die Runde, hatten die Organisationen doch bis dato einen Grossteil der Projekte verhindert. Wie eine Recherche der «SonntagsZeitung» zeigt, ist die Blockade keineswegs behoben. Statt WWF und Pro Natura sind es nun einfach andere Umweltorganisationen, die die Kraftwerke mit Einsprachen zu verhindern versuchen. Die Einsprache-Verfahren dauern oft mehrere Jahrzehnte. Gerade die für die Energiewende nötigen grossen Wasserkraftwerke können wegen der Einsprachen in nächster Zeit wohl nicht gebaut werden.
Das Westschweizer Versorgungsunternehmen Gaznat will im Wallis ein riesiges Gaslager bauen. Gaznat-Chef René Bautz rechnet mit Investitionen von unter 400 Millionen Franken, wie er der «NZZ am Sonntag» sagte. Das Lager könnte 1,5 Terawattstunden Gas speichern. Das entspricht dem Energieinhalt des Speichersees Grand Dixence. Die Gaznat mit Sitz in Vevey gehört mehreren Westschweizer Gemeinden. Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) verfolgt das Projekt laut einem Sprecher mit grossem Interesse. Dadurch werde es möglich sein, eine grosse Menge Gas zu speichern. Bisher verfügt die Schweiz praktisch über keine Gaslager. Die Gasindustrie mietet ihre Speicher heute im angrenzenden Ausland.
Die Omikron-Welle hat die Schweiz weniger stark gesundheitlich belastet als erwartet. Selbst die besten Szenarien wurden noch übertroffen. Die Taskforce des Bundes rechnete noch Anfang Januar im Extremfall mit bis zu 10'000 Hospitalisationen pro Woche. In Tat und Wahrheit waren es dann höchstens 1100 Personen pro Woche. «Bei der Auslastung der Normal- und der Intensivstationen lagen die Zahlen erfreulicherweise um etwa 25 bis 30 Prozent niedriger als von der Taskforce im optimistischsten Szenario angenommen», sagte Präsidentin Tanja Stadler gegenüber der «SonntagsZeitung». Der Rückgang sei in der Schweiz stärker ausgefallen als in den umliegenden Ländern. Ältere Personen hätten sich weniger angesteckt.
Wer sein Haus von einer Ölheizung auf eine Wärmepumpe mit Solaranlage umbaut, muss tausende Franken investieren. Auf lange Sicht aber lohnen sich die Ausgaben, wie die «SonntagsZeitung» schreibt. Denn über ihre gesamte Nutzungsdauer gerechnet sind klimafreundliche Heizsysteme günstiger. Ab wann das Wohnen nach einer Sanierung günstiger wird, hängt, mit anderen Faktoren, zum einen vom Alter der Immobilie ab und zum anderen von der Lebensdauer der noch intakten Ölheizung. Eine Rolle spielen auch die schwankenden Energiekosten. Bis sich die umweltfreundliche Umrüstung für die Eigentümer finanziell lohnt, dauert es allerdings Jahre. Auch Mieterinnen und Mieter können in Form tieferer Nebenkosten profitieren.
Jedes Jahr ziehen rund tausend junge, oft gut ausgebildete Menschen aus dem Tessin weg. Ein Grossteil davon zieht es in die Deutschschweiz, wo sie bessere Berufschancen haben und mehr verdienen. Viele Auswanderer kommen nicht wieder. Es kommt zu einem Wissensverlust mit Folgen. Das soll sich jetzt ändern. Der Tessiner Staatsrat Christian Vitta will seinen Kanton zu einem Startup- und Innovationsparadies machen und Firmengründer unterstützen. Das Tessin habe nun auch eine Niederlassung des Schweizerischen Innovationsparks erhalten, sagt Vitta der «NZZ am Sonntag». «Ich denke vor allem an Zukunftsbranchen wie Life-Sciences, Drohnen und Lifestyle-Tech», sagte Vitta. Das Tessin gehöre zu den zehn besten Innovationsregionen Europas.
Mit der erwarteten Aufhebung der Anti-Covid-19-Massnahmen in der Schweiz werden sich Tausende von Arbeitnehmern neu orientieren müssen, warnt «Le Matin Dimanche». Allein in den Westschweizer Kantonen sind mehr als 1200 Personen mit der Bewältigung der Corona-Pandemie beschäftigt. Dazu gehören unter anderem die Fallverfolgung, die Hotlines und die Impflogistik. Diese Angestellten geniessen nicht den üblichen Schutz für Angestellte des öffentlichen Dienstes. Die meisten von ihnen sind befristet oder stundenweise angestellt und ihre Verträge werden einfach nicht verlängert. Dies war von Anfang an so vorgesehen, betont Sonia Arnal, Mediensprecherin des Waadtländer Gesundheitsdepartements. Für die Gewerkschaften ist das jedoch nicht genug.
Das Bikesharing-Unternehmen PubliBike, das die Post Ende Januar an drei auf Velos spezialisierte Partner verkauft hat, war für den gelben Riesen ein finanzielles Desaster, wie «Le Matin Dimanche» berichtet. Die Verluste beliefen sich auf mehrere Millionen Franken. Im Jahr 2014, als PubliBike eine Tochtergesellschaft der Post wurde, belief sich das Defizit auf 900'000 Franken. Ein Jahr später waren es bereits 2.9 Millionen Franken. Auch die Geschäftsjahre von 2016 bis 2021 schlossen mit roten Zahlen ab. PubliBike wurde 2011 von PostAuto in Zusammenarbeit mit der SBB und Rent a Bike gegründet und ist in 35 Schweizer Gemeinden vertreten. Mit rund 620 Stationen und über 5300 Velos zählt es rund 190'000 Nutzerinnen und Nutzer. (saw/sda)
Die Vermieter werden die Kosten der Sanierung auf die Mieter abschieben…
Es ist relativ einfach, gesetzliche Grundlage dahingehend anpassen, dass diese Einspruchverfahren viel weniger Erfolg haben.
Man muss dem Land- und Denkmalschutz bezüglich dem Ausbau von Wasserkraft, Wind etc den Zahn ziehen.