Schweiz
Gesellschaft & Politik

Sommaruga fordert eine einheitliche Asylpolitik für Europa

Bundesrätin spricht von Ungleichgewicht

Sommaruga fordert eine einheitliche Asylpolitik für Europa

28.01.2015, 06:2828.01.2015, 09:15
Mehr «Schweiz»

Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga kritisiert ein «Ungleichgewicht» bei der Lastenteilung unter den Mitgliedstaaten des Dublin-Abkommens. Zehn Länder, darunter die Schweiz, unter den 32 Dublin-Staaten registrieren nach ihren Angaben 90 Prozent der Asylgesuche.

Die Justizministerin will sich für eine gemeinsame europäische Asylpolitik auf europäischer Ebene einsetzen, wie sie in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung «Le Temps» sagte. «Man muss darüber nachdenken, wie man das Dublin-Abkommen effizienter gestalten kann», sagte sie.

Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga nimmt verschiedene Staaten in die Pflicht. 
Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga nimmt verschiedene Staaten in die Pflicht. Bild: RUBEN SPRICH/REUTERS

Sie denkt dabei etwa an die Anwendung ähnlicher Standards bei den Asylverfahren. Zudem sollten sich die Chancen, dass ein Asylgesuch von einer Person mit einer bestimmten Nationalität genehmigt wird, nicht so stark von Land zu Land unterscheiden.

Sommaruga verweist auf Zahlen des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR), wonach es so viele Flüchtlinge auf der Welt gibt wie noch nie seit 1945. Mittlerweile sei die Grenze von 50 Millionen Menschen überschritten, sagte sie. In einer solchen Krisenzeit müsse die Verantwortung geteilt werden.

Italien muss unterstützt werden

Italien, das mit einem grossen Flüchtlingsstrom konfrontiert sei, müsse von den anderen Staaten unterstützt werden, «finanziell und personell», sagte die SP-Bundesrätin weiter. Die Schweiz habe das bereits getan.

Seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien 2011 hätten fast 10'000 Personen aus dem Land in der Schweiz Zuflucht gefunden, sagte sie. Die Schweiz könnte sich nach ihren Angaben an einem weiteren Kontingent von 10'000 Syrerinnen und Syrern beteiligen, deren Aufnahme die EU prüft.

Angesprochen auf radikalisierte Personen, die auf dem Asylweg in die Schweiz gelangen könnten, sagte sie, dies sei nie ausgeschlossen. Deshalb seien auch die Abklärungen des Nachrichtendienstes «nötig». Diese Massnahme gebe es schon länger, sie sei nun aber angesichts höherer Terrorgefahr verstärkt worden. (feb/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
3
Die Stadt Zürich prüft den Kauf der Sugus-Häuser

Am Sonntag demonstrierten in Zürich rund tausend Leute gegen die Massenkündigungen wegen Totalsanierung. Dies führte dazu, dass Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) sich in die Debatte einbrachte. Mauch ist Vorsitzende der stadträtlichen Wohndelegation. Zusammen mit André Odermatt (SP) möchte sie nun das Gespräch mit der Hauseigentümerin Regina Bachmann suchen.

Zur Story