Die Zahl der Anträge auf ein humanitäres Visum für die Schweiz hat sich in Sri Lanka 2014 verdreifacht. Das zeigen Zahlen des Staatssekretariats für Migration, auf die sich die Sendung «HeuteMorgen» auf Radio SRF am Freitag beruft. Von den 312 Antragstellern erhielten nur 28 eine positive Antwort. Sie waren demnach unmittelbar, ernsthaft und konkret an Leib und Leben gefährdet.
Dass die Zahl der Menschen, die in der Schweiz Schutz suchen, so stark anstieg, begründete Lea Wertheimer vom Staatssekretariat für Migration mit der Sicherheitslage für die tamilische Minderheit, die sich vor dem Regierungswechsel im Januar verschlechtert habe. Seit der Wahl gebe es nun aber Hinweise auf eine Verbesserung.
Anfang Monat war bereits bekannt geworden, dass auch die Zahl der Asylgesuche aus Sri Lanka in der Schweiz im Januar angestiegen ist – und zwar um fast 30 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Auch hier stand Sri Lanka mit 181 Gesuchen an der Spitze der Liste.
Diesen Anstieg begründete Wertheimer unter anderem mit einer Praxisänderung bei den Rückschaffungen nach einem Vorfall vor zwei Jahren. Weil damals zwei Tamilen bei der Landung in Sri Lanka direkt in Haft genommen worden waren, schickt die Schweiz heute weniger Menschen zurück, was das Land wiederum attraktiver gemacht habe. (kad)