Die Goldhändler sind verständlicherweise nervös. Ob die Goldinitiative angenommen wird oder nicht hat direkten Einfluss auf ihr Geschäft. Wird die Initiative angenommen, muss die Nationalbank 20 Prozent ihres Vermögens in Gold anlegen und zwar für immer. Das bedeutet eine Verknappung der handelbaren Goldmenge, was zu einem Preisanstieg führen würde.
Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, äussert sich die Nervosität der Goldhändler in hektischer Telefoniererei. So läutet das Telefon beim SRF seit Tagen Sturm. Dies, weil das SRF als Auftraggeber des Abstimmungsbarometers von Claude Longchamps Forschungsinstitut GfS vorab über die Umfrageresultate informiert ist.
Allein die Goldhändler telefonieren vergeblich. Ausser einem sehr kleinen Kreis von Personen weiss bis zum Ablauf der Sperrfrist heute um fünf Uhr Nachmittags noch niemand, wie die Umfrageresultate für die Goldinitiative aussehen. Denn im breiter gestreuten Vorabbericht sind die Resultate nicht enthalten.
Am Markt wird derzeit offensichtlich noch nicht davon ausgegangen, dass der Goldinitiative tatsächlich zugestimmt wird, obwohl bei der ersten Trendumfrage der SRG der Anteil der Ja-Stimmen höher war als jener der Nein-Stimmen. In den vergangenen Tagen hat der Goldpreis zwar leicht angezogen, er liegt aber immer noch deutlich unter dem Preisniveau vom Sommer. Dies wäre anders, wenn man davon ausgehen würde, dass die SNB tatsächlich grosse Mengen von Gold zukaufen müsste, wozu sie bei einem Ja zur Initiative zumindest mittelfristig gedrängt würde.