Die Schweizer Behörden haben die Gangart gegen Senioren am Steuer deutlich verschärft: Eine Auswertung von «10vor10» zeigt: Seit 2008 ist die Zahl der Ausweisentzüge wegen Krankheit und Gebrechen bei über 70-Jährigen um mehr als 80 Prozent angestiegen.
Im Jahr 2013 wurden 4759 Führerausweise von über 70-jährigen Autolenkern aus medizinischen Gründen für ungültig erklärt. Das ergab eine Auswertung von Zahlenmaterial der Schweizer Strassenverkehrsämter. Zum Vergleich: Im Jahr 2008 waren es 2555 Ausweise.
Verkehrsmediziner Rolf Seeger von der Universität Zürich erklärt diese massive Zunahme mit einem Nachholbedarf. «Die Hausärzte müssen heute genauer Auskunft geben über den Gesundheitszustand der Senioren», sagt der Amtsarzt. «Bei gewissen Fällen, die man früher nicht so ernst genommen hat, wurde jetzt gesehen: die muss man aus dem Verkehr nehmen».
Besonders streng kontrolliert der Kanton Aargau: Dort hat sich die Zahl im gleichen Zeitraum verdreifacht. Waren es 2008 noch 375 Entzüge wegen Krankheit bei Personen über 70, wurden letztes Jahr 1129 Ausweise einkassiert.
Mehr zu dem Thema erfahren Sie in der heutigen Ausgabe von «10vor10» auf SRF 1 (29. Mai, 21.50 Uhr). (viw)