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Gesellschaft & Politik

Zürcher FDP wählt Trio ins Präsidium – mit Filippo Leutenegger

Mit Filippo Leutenegger: Neues Trio soll Zürcher FDP aus dem Jammertal holen

22.11.2023, 01:5322.11.2023, 01:53
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Filippo Leutenegger: Das FDP-Urgestein wird das Amt des Präsidenten der FDP Zürich nicht alleine ausüben.Bild: keystone

Der frühere Nationalrat und heutige Zürcher FDP-Stadtrat Filippo Leutenegger soll die kantonale FDP aus dem Jammertal holen. Die Delegierten haben den knapp 71-Jährigen am Dienstag zum neuen Präsidenten gewählt. Er wird das Amt aber nicht alleine ausüben.

Die Delegierten wählten Leutenegger zusammen mit der FDP-Kantonsrätin Raffaela Fehr und Matthias Müller, dem Präsidenten der Jungfreisinnigen Schweiz. Der Zürcher Freisinn wird künftig also von einem Trio geführt. Die Amtsübergabe findet im Dezember statt. Der bisherige Präsident Hans-Jakob Boesch führte die FDP seit 2016.

Deutlicher Entscheid für das «Team Filippo»

Der Entscheid für das «Team Filippo» fiel überaus deutlich: Es erhielt 171 Stimmen. Das Konkurrenzteam bestehend aus dem ehemaligen Avenir-Suisse-Chef Peter Grünenfelder und dem Thalwiler Gemeinderat Thomas Henauer holte hingegen nur 63 Stimmen.

Leutenegger hatte seine Kandidatur kurz nach den Wahlen eingereicht. «Wir sind im Jammertal, wir haben verloren», sagte er dazu. «Jetzt muss man aufstehen und arbeiten». Alleine habe er das Präsidium aber nicht übernehmen wollen, weshalb er Fehr und Müller angefragt habe. Nun sei er «der Silberrücken, der zwei Junge mitnimmt».

Listenverbindung mit SVP «brachte nichts»

Im Zürcher Freisinn gibt es aktuell viele Baustellen: Die Listenverbindung mit der SVP sorgte innerhalb der Partei für einen tiefen Graben. Leutenegger bezeichnete diese Listenverbindung am Dienstag als «nicht glücklich». An der Urne habe das nichts gebracht. Sie sei zudem intern nicht getragen worden.

Erfolge bleiben bei der Zürcher FDP seit längerem aus. Jüngste Niederlage war der Verlust des Ständeratssitzes, den die FDP seit 40 Jahren ununterbrochen innehatte.

FDP-Kandidatin Regine Sauter zog sich nach dem ersten Wahlgang zugunsten von SVP-Kandidat Gregor Rutz zurück. Die SVP holte mit Hardliner Rutz aber nur die SVP-Wählerschaft ab. Gewählt wurde schliesslich GLP-Nationalrätin Tiana Angelina Moser. (sda)

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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rubihp
22.11.2023 05:29registriert Januar 2015
Das Jammertal begann mit der Annäherung an die SVP und somit mit dem Aufstieg von Blocher. Aus rein Populistischen Gründen. Die FDP muss stark und eigenständig da stehen mit zukunftsgerichteten Themen ohne Rückwärtsblick. Für die grossen Herausforderung der Zukunft passen die Kompetenzen der FDP und der Grünen und GLP besser zusammen.
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Reiszeit
22.11.2023 06:37registriert November 2021
Scheinbar hat es Filippo im Schul- und Sportdepartement nicht so streng, sodass er gut mit 71 Jahren noch einen Nebenjob annehmen kann.
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Gurgelhals
22.11.2023 08:26registriert Mai 2015
Wenn du die Wahl hast zwischen
a) einer Medienpersönlichkeit im Pensionsalter, die bereits einen Vollzeitjob im Stadtrat Zürich hat
oder
b) dem Ex-Chef einer neoliberalen Propagandaschleuder, haushoch gescheitertem Regierungsratskandidaten und oberstem Autolobbyisten, der sich selber für den supergescheiten Vordenker schlechthin hält, effektiv aber nichts zu bieten hat als die üblichen ausgelutschten, damals an der HSG auswendig gelernten Glaubenssätzli…

…tja, dann müsstest du eigentlich wissen: Deine Partei hat sowas von fertig.
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