Schweiz
Gesellschaft & Politik

SRG-Chef Marchand ist für Debatte um Service public

SRG-Chef Marchand zeigt sich offen für neue Varianten beim Service public

06.01.2018, 06:5606.01.2018, 12:17
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Der Generaldirektor der SRG, Gilles Marchand, hat sich offen für alternative Modelle der Finanzierung der SRG gezeigt. Die Debatte darüber fange gerade erst an, sagte er in einem Interview mit der Zeitung «Le Temps» vom Samstag.

Die SRG sei zudem bereit, der Bevölkerung gewisse Varianten vorzuschlagen, führte er weiter aus. Gleichzeitig ist sich der gebürtige Lausanner bewusst, dass es zunehmend schwieriger werden wird, Finanzierungsmodelle für die «Pay-per-view»-Generation zu finden, die in erster Linie nur das bezahlen möchte, was sie auch konsumiert. Allerdings gehe es ganz ohne Gebühren nicht, den Service public aufrechtzuerhalten, mahnte Marchand.

Er verstehe es obendrein als seine Aufgabe, ja sogar seine berufliche Verantwortung, zu sagen, was mit der Abstimmung über die No-Billag-Initiative noch möglich sei und was nicht mehr ginge. Man dürfe der Öffentlichkeit nichts vorgaukeln, was der Text der Initiative bedeute und jeder möge das Schriftstück daher im Detail lesen, sagte Marchand in dem Interview.

Nationale Identität wahren

Die SRG stehe mit ihrem Angebot für eine ganz bestimmte Form der Schweiz, welche zum Beispiel die kulturelle Solidarität zwischen den Regionen pflege. Damit trägt die SRG laut seinem Generaldirektor zum nationalen Zusammenhalt bei - auch wenn sie kein Monopol inne habe.

Seinen Worten nach wird die Schlacht künftig im Internet geschlagen, gerade dort, wo die Zeitungsverlage derzeit eine Krise ihres Geschäftsmodells erleben. Daher denke Marchand viel über die Zukunft der SRG im Internetzeitalter nach. Ihm schwebe im Web ein offenes Portal mit originellen Inhalten vor, dass allen zur Verfügung stehe.

Auf die Frage, ob die SRG nicht eine gehörige Mitschuld an der No-Billag-Initiative trägt, antwortet Marchand, dass man sicher im Vorfeld mehr mit der Bevölkerung hätte kommunizieren und mehr erklären müssen. (kün/sda)

Korrektur: In einer früheren Version dieses von der Schweizerischen Depeschenagentur übernommenen Artikels wurde geschrieben, Marchand zeige sich der Möglichkeit offen, dass Nutzer nur das bezahlen, was sie auch konsumieren. Diese Aussage hat er im Interview aber nicht gemacht. Die betroffene Passage wurde angepasst. 

So wird «Wilder» aussehen, wenn dem SRF das Geld ausgeht

Video: watson/Emily Engkent, Lya Saxer, Angelina Graf
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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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fcsg
06.01.2018 07:25registriert Juni 2015
„Seiner Meinung nach wird künftig die Schlacht in Internet geschlagen...“

Super, will die SRG also die Printmedien komplett beerdigen? Oder wie soll man diese Aussage verstehen? Die SRG soll sich auf ihren Kern konzentrieren, nämlich die Information in Radio und Fernsehen, die kann/muss sie auch im Internet präsentieren, aber spezifische Inhalte im Internet gehören nicht zum Auftrag und gefährden die Medienvielfalt, indem sie die Geschäftsmodelle der verbliebenen selbstfinanzierten Medien zerstören.
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MaxHeiri
06.01.2018 12:39registriert März 2016
Diese Offenheit für eine Erneuerung wurde auch bei der RTVG Abstimmung vor 2.5 Jahren versprochen. Passiert ist seither leider nichts.
Daher hilft vermutlich nur ein JA jetzt.
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ricardo
06.01.2018 11:30registriert Februar 2014
Die neue Führung der SRG hat sehr wohl erkannt, welchen Herausforderungen sich das Unternehmen zu stellen hat. Wird der SRG jedoch durch die Annahme der Initiative die finanzielle Grundlage entzogen, kann es auch keine Reformen mehr geben.
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