Das Rätsel der Woche wird heuer präsentiert von der Vereinigten Bundesversammlung: Wer sind die 70 Nasen, die bei der Bundesratswahl am Mittwoch für SP-Ständerat Daniel Jositsch gewählt haben?
Immerhin erzielte er in drei Wahlgängen dreimal Platz zwei hinter Favorit Beat Jans. Jon Pult, der ebenfalls für die Nachfolge von Bundesrat Alain Berset nominiert war, landete jeweils nur auf dem dritten Platz.
Um nun also die Rätselfrage zu lösen, konsultiere man die Aussagen der Spitzen der grossen Parteien. Zur Lösung kommt man, wenn man alle Angaben summiert. (Oder vielleicht doch nicht?)
SP-Fraktionschefin Samira Marti sagt im Interview mit Radio SRF:
Aus der SP-Fraktion habe niemand für Jositsch gestimmt, heisst es.
Fraktionschef Philipp Matthias Bregy sagte gewissermassen als Antwort auf Martis Aussage:
Seine Vermutung: Die Grünen oder genauer gesagt, die Andrey-Unterstützer rächten sich für den fehlenden Stimmen für den grünen Herausforderer bei der Wahl von FDP-Bundesrat Ignazio Cassis.
SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi wurde gar noch deutlicher und schob die Schuld Marti zu:
OK, gut. Wenn es also praktisch keine Stimmen von der Mitte gab, und auch die SVP sich an die Versprechen hält, wer wählte dann Jositsch?
Glaubt man Aeschi, waren allesamt der gleichen Meinung bei der SVP. Er führte aus:
Vielleicht war es am Morgen vor der Wahl noch so, mindestens eine SVP-Nationalrätin meinte gegenüber den Today-Plattformen: «Viele Bürgerliche hätten ihm viel eher zugetraut, alle Probleme anzupacken.»
Auch die Grünen haben nicht für Jositsch gestimmt. Fraktionschefin Aline Trede antwortete auf eine entsprechende Frage:
Sprich: keine grünen Stimmen für Jositsch. Auch Präsident Balthasar Glättli beantwortet gegenüber watson die Frage nach grünen Jositsch-Unterstützenden: «Das kann ich mir jetzt schwer vorstellen! Jositsch war der ‹Kandidat› der Rechten.»
Eine bis drei Personen der FDP hätten für Jositsch gestimmt, mehr nicht. Warum das FDP-Präsident Thierry Burkart so genau weiss? Weil er es «fast» kontrolliert hat:
Er sei «durch die Reihen» gegangen und habe mit Leuten geredet. Der Tenor:
Der Ausschnitt aus dem SRF-«Rundschau Talk» im Video:
Wie der @FDP_Liberalen -Präsident @ThierryBurkart die Stimmabgabe seiner Fraktion kontrolliert: von der FDP habe es kaum Stimmen für #Jositsch gegeben, sagt Thierry Burkart im #srfrundschau Talk - auch dank „sozialer Kontrolle“. @FranziskaRamser pic.twitter.com/gLsgA9zTfs
— Gion-Duri Vincenz (@GionDuriVincenz) December 13, 2023
Wer hat nun für Jositsch gestimmt? Kennst du die Lösung? Schreib's in die Kommentare! (jaw)
Fraktionsdoktrin befolgen.
Fast wie im Volkskongress ()