Schweiz
Gesellschaft & Politik

Was hältst du von einer Erbschaftssteuer? Lass es uns wissen!

Mitglieder der JUSO Schweiz reichen die Initiative mit 140 000 Unterschriften "Fuer eine soziale Klimapolitik ? steuerlich gerecht finanziert (Initiative f
Mitglieder der Juso Schweiz reichen die Initiative «Für eine soziale Klimapolitik – steuerlich gerecht finanziert (Initiative für eine Zukunft)» mit 140'000 Unterschriften am 8. Februar 2024 ein.Bild: keystone

Was hältst du von der Juso-Erbschaftssteuer? Lass es uns wissen!

Die Volksinitiative der Juso fordert eine Erbschaftssteuer von 50 Prozent auf Vermögen ab 50 Millionen Franken – zugunsten eines ökologischen Umbaus der Wirtschaft. Was hältst du davon?
16.07.2024, 13:5324.07.2024, 10:21
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Worum geht's bei der Juso-Erbschaftssteuer?

Die Erbschaftssteuer ist Teil der Volksinitiative «Für eine soziale Klimapolitik – steuerlich gerecht finanziert (Initiative für eine Zukunft)». Diese fordert eine Besteuerung von 50 Prozent auf Nachlässen und Schenkungen von mehr als 50 Millionen Franken.

Der Ertrag soll für den ökologischen Umbau der Wirtschaft verwendet werden. Zwei Drittel des Ertrages aus der geforderten Steuer sollen an den Bund gehen, das übrige Drittel an die Kantone. Die Juso will, dass die Reichsten beim ökologischen Umbau der Wirtschaft helfen.

Was sagt der Bundesrat?

Der Bundesrat hat mehrere Argumente gegen die Initiative. Zunächst verweist er auf bisher Unternommenes zur Bekämpfung des Klimawandels, etwa das Klimaschutz-Gesetz. Dieses setzt Wegmarken, um die Schweiz bis 2050 klimaneutral zu machen. Die Klimapolitik setze bereits auf Massnahmen für Industrie, Verkehr und Immobilien.

Der Bundesrat sieht das Potenzial der verlangten Steuer «im einstelligen Milliardenbereich», wie er schreibt. Eine Erhebung bei den Kantonen solle eine genauere Schätzung möglich machen. Die Initiantinnen und Initianten beziffern das Potenzial auf sechs Milliarden Franken und rund 2000 Betroffene.

Erschwernisse bei der Unternehmensnachfolge sind ein weiteres Argument des Bundesrates gegen die Initiative. Seien Vermögen in eine Firma gebunden, bestehe die Gefahr, dass dieses Unternehmen verkauft werden müsste, um die Erbschaftssteuer zu bezahlen. Die Initiative sehe keine Ausnahme für bestimmte Vermögenswerte vor.

Das Initiativkomitee hält fest, die Initiative könne indirekt auch Unternehmen treffen. Es liege in der Verantwortung von Bundesrat und Parlament, nach einem Ja dafür zu sorgen, dass Anlagen in Unternehmen weitergegeben werden könnten, ohne die Liquidität von Unternehmen unnötig zu belasten.

Einen Gegenvorschlag zur Initiative will der Bundesrat nicht, weder auf Verfassungs- noch auf Gesetzesstufe. Das Finanzdepartement hat den Auftrag erhalten, eine Botschaft ans Parlament auszuarbeiten. Es ist durchaus möglich, dass das Parlament noch einen Gegenvorschlag ausarbeitet.

Was hältst du von der Juso-Erbschaftssteuer? Bist du dafür oder dagegen? In Zusammenarbeit mit dem Sozialforschungsinstitut Demoscope wollen wir der Situation auf den Grund gehen.

Die Umfrage ist beendet. In Kürze werden wir die Resultate publizieren.

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285 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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3klang
16.07.2024 14:45registriert Juli 2017
Gründe dagegen:

Harte 50 Mio Grenze ist willkürlich und verursacht komische Effekte um den Schwellwert

50% ist komplett am Ziel vorbei geschossen und hat realpolitisch keine Chance

Zweckbindung der generierten Einnahmen zum Klima nicht sinnvoll, da es die Flexibilität stark einschränkt
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Gary, die Schnecke
16.07.2024 14:45registriert Juli 2024
Ich denke, dass die Juso diese Initiative zurückziehen und eine neue Initiative mit einem Steuersatz von 5% einreichen sollte. Dann gibt es vielleicht einen Gegenvorschlag von 2% und damit wäre viel gewonnen.
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Paul Badman
16.07.2024 14:44registriert November 2015
Die Vorstellung der Juso's ist, dass junge verwöhnte Schnösel eine Riesenmenge Bargeld erben und dann damit rumprassen. Nur ist es heute so, dass Erben in der Regel 60+ sind. Sie haben damit oft ein Leben lang im Familienunternehmen mitgearbeitet, bevor sie es erben. Diese 60+ würden quasi enteignet werden. Es liegt am Parlament, diese Familienunternehmen zu schützen. Enteignung ist kein Weg zur Gerechtigkeit, sondern schaft neue Ungerechtigkeiten.
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