Am Samstag ist das Affenpocken-Virus auch in der Schweiz angekommen. Die Verbreitung dieser Krankheit in mehreren Ländern der Welt ist ungewohnt – und sorgt deshalb für Schalagzeilen. Am Sonntag äusserte sich nun BAG-Vizedirektorin Linda Nartey gegenüber SRF zum Virus. Das sind die wichtigsten Punkte.

Linda Nartey bei einer Pressekonferenz über das Coronavirus.Bild: keystone
BAG prüft Impfstoff-Beschaffung
Nach dem vermehrten Auftreten von Affenpocken in Europa und einem bestätigten Fall in der Schweiz prüft das BAG die Beschaffung eines Impfstoffes. Die Abklärungen zur Verfügbarkeit und Beschaffung eines Impfstoffes seien im Moment im Gang, sagte BAG-Vizedirektorin Linda Nartey
Bisherige Pocken-Impfungen sorgen wohl für gewisse Immunität
Es gebe derzeit keinen spezifischen Affenpocken-Impfstoff, so Nartey. Allerdings es gebe in der Bevölkerung einen Impfschutz durch Pocken-Vakzine der ersten und zweiten Generation. Diese waren in der Schweiz im Rahmen eines Austrottungsprogramms bis zum letzten bekannten Pocken-Fall 1972 verabreicht worden.
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Die Personen, die bis dahin mit dem Pocken-Impfstoff geimpft worden seien, würden «wahrscheinlich eine gewisse Immunität» auch gegen das Affenpocken-Virus haben, sagte Nartey. «Wie gut diese Immunität ist, kann ich derzeit nicht sagen.»
Ein Pocken-Impfstoff der dritten Generation, der auch Schutz gegen Affenpocken bietet, wurde in Europa für die Immunisierung gegen Pocken bei Erwachsenen zugelassen. Dieser Impfstoff ist allerdings gemäss dem BAG in der Schweiz nicht verfügbar respektive zugelassen.
Bisher kein Grund zur Sorge
Im Moment gebe es keinen Anlass, dass die Bevölkerung beunruhigt sein müsse, sagte Nartey weiter. Es gebe keine Hinweise darauf, dass man bei den Affenpocken vor einer neuen Pandemie stehe. «Basierend auf dem, was man über das Virus weiss, kann man davon ausgehen, dass es weniger übertragbar ist als das Coronavirus.» Gemäss Fachleuten ist für eine Übertragung von Affenpocken ein enger Kontakt nötig.
Die wachsende Zahl von Infektionen mit Affenpocken in Europa und Nordamerika hatte zuletzt Regierungen und Experten alarmiert. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden bis am Samstag über 90 Infektionen in Ländern bestätigt, in denen das in West- und Zentralafrika heimische Virus normalerweise nicht auftritt.
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Das war zuvor passiert
In der Schweiz war am Samstag ein bestätigter Fall bekannt geworden. Dabei handelt es sich laut den Gesundheitsbehörden um einen Mann mittleren Alters aus dem Kanton Bern mit milden Symptomen. Er steckte sich wohl im europäischen Ausland an und klagte danach über Fieber, Unwohlsein und Bläschen auf der Haut. Er befand sich zuletzt zu Hause in Isolation.
Der Kanton Bern nahm die Kontaktrückverfolgung auf, um mögliche Ansteckungsketten nachvollziehen zu können. Bislang seien keine weiteren Verdachtsfälle aufgetaucht, sagte die Berner Kantonsärztin Barbara Grützmacher dem «Tages-Anzeiger» online am Sonntag. «Wir haben alle Kontaktpersonen kontaktiert, niemand von ihnen gab an, Symptome festgestellt zu haben.» (sda)
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