Eine Auswertung des Krankenkassenverbands Santésuisse zeigt, dass der Anteil psychiatrischer Leistungen an den Gesundheitsausgaben junger Frauen zwischen 2017 und 2021 von 16 auf 20 Prozent anstieg.
Bei jungen Männern lag der Anteil im Jahr 2021 bei rund 14 Prozent. Durchschnittlich machten psychiatrische Leistungen bei allen Schweizer Krankenversicherten im selben Jahr knapp sechs Prozent der gesamten Gesundheitskosten pro Person aus. Der «Tagesanzeiger» hatte die Auswertung bei Santésuisse angefragt und zuerst darüber berichtet.
Über die Periode von 2017 bis 2021 wuchsen die Gesundheitskosten bei jungen Frauen mit durchschnittlich vier Prozentpunkten pro Jahr doppelt so schnell wie bei den übrigen Versicherten. Bei jungen Männern wuchsen die Kosten um 1,7 Prozentpunkte pro Jahr. Insgesamt war der Wachstumsbeitrag bei Jugendlichen deutlich höher als beim Gesamtkollektiv.
Psychiatrische Leistungen machten bei jungen Frauen zwischen 2017 und 2021 denn auch 44,4 Prozent des Kostenanstiegs im Gesundheitsbereich aus. Zum Vergleich: Zwischen 2011 und 2019 waren es noch 24,4 Prozent.
«Dass junge Menschen, insbesondere junge Frauen, offenbar in so grosser Zahl psychische Probleme haben, stimmt uns nachdenklich», hiess es bei Santésuisse auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Der Krankenkassenverband hatte die Entwicklung der Ausgaben für psychiatrische Leistungen in der obligatorischen Grundversicherung bei Jugendlichen zwischen 11 und 18 Jahren untersucht. Berücksichtigt wurden nur Kosten, die eindeutig einen psychiatrischen Hintergrund haben. (oee/sda)