Die asiatische Tigermücke breitet sich seit Jahren in der Schweiz aus. Besonders betroffen ist das Tessin. Weil die Stiche dieser Mücke aber nicht nur lästig, sondern wegen Krankheitserregern auch gefährlich sein können, versucht der Bund sie loszuwerden. Ein erster, kleinerer Versuch verlief dabei so erfolgreich, dass die Methode nun ausgeweitet wird, wie SRF schreibt.
Dabei werden paradoxerweise Mücken in den betroffenen Gebieten ausgesetzt. Die ausgesetzten Männchen sind jedoch sterilisiert. «Sie fliegen los, suchen Weibchen, und wenn sie eines gefunden haben, verfolgen sie es so lange, bis es zur Paarung kommt», sagt Diego Parrondo Monton, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Versuchsprojekt, zu SRF. Das hat zur Folge, dass ein Grossteil der im Gebiet vorhandenen Weibchen nicht befruchtete Eier legen, was die Population deutlich verringert.
Bis Ende September sollen so in einem Bereich von der Grösse von 17 Fussballfeldern in Losone 500'000 sterile Tigermücken-Männchen ausgesetzt werden. Aktuell habe die Population vor Ort bereits um über 40 Prozent abgenommen, sagt Monton.
Es ist bereits der zweite Versuch, mit sterilen Mücken die Ausbreitung der Tigermücke im Tessin einzudämmen. Im vergangenen Jahr hatte Eleonora Flacio, Biologin bei SUPSI und Leiterin des gesamten Projekts, bereits einen solchen in Morcote durchgeführt. Das Ergebnis: Der Tigermückenbestand ging um über 90 Prozent zurück.
Für Losone ist Flacio sogar noch zuversichtlicher: «Wenn es gut geht, könnte der Mückenbestand auf null zurückgehen – wir hätten also 100 Prozent Wirkung.» Damit wäre ein wichtiger Schritt zur wirksamen Bekämpfung von Mücken in geplagten Regionen getan. (leo)