Das Bündner Bergdorf Brienz darf ab 18.00 Uhr am Freitag nicht mehr betreten werden. Ab diesem Zeitpunkt beginne die sogenannte Phase Rot, teilte die Gemeinde Albula/Alvra mit. Das bedeutet, dass sich keine Menschen oder Tiere mehr im Dorf befinden werden.
Die Kantonsstrasse Tiefencastel-Filisur, die Albulalinie der Rhätischen Bahn und die Passstrasse Tiefencastel-Lenzerheide bleiben vorerst geöffnet.
Unmittelbar vor einem Abbrechen verfügt die Behörde die Phase Blau und evakuiert die beiden westlichsten Häuser von Surava im Talgrund. Mehrere Strassen und die Albula-Bahnlinie werden dann gesperrt.
Rund zwei Millionen Kubikmeter Felsmassen drohen in den kommenden sieben bis 24 Tagen abzubrechen. Wie, ist schwer vorauszusagen. Möglich sind drei Szenarien.
Am wahrscheinlichsten seien zahlreiche Felsstürze von einigen Tausend bis mehreren Hunderttausend Kubikmetern, teilte die Gemeinde vergangene Woche mit. Diese wären für das Dorf am harmlosesten.
Halb so wahrscheinlich sei ein langsames, aber lange andauerndes Abrutschen als Schuttstrom, der Brienz erreichen und beschädigen könnte. Ein grosser, schneller und weitreichender Bergsturz mit mehr als 500'000 Kubikmetern und verheerenden Folgen sei weniger wahrscheinlich, könne aber nicht ausgeschlossen werden. (sda/mlu)
Wünsche allen Betroffenen viel Glück.