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Epstein Files: Jeffrey Epstein hatte auch Kontakt zu Schweizer Frauen

News: Jeffrey Epstein July 30, 2008 West Palm Beach, FL, USA In this July 30, 2008 file photo, Jeffrey Epstein is shown in custody in West Palm Beach, Fla. U.S. District Judge Kenneth Marra ruled Thur ...
Jeffrey Epsteins Netzwerk, um junge Frauen zu rekrutieren, reichte bis in die Schweiz.Bild: www.imago-images.de

Jeffrey Epstein rekrutierte auch in der Schweiz eine junge Frau

Recherchen zeigen: Der verurteilte Sexualstraftäter Jeffrey Epstein liess auch Frauen aus der Schweiz auf seine Insel einfliegen. Bekannt ist der Fall einer Tänzerin aus Genf.
06.12.2025, 23:2307.12.2025, 03:20

Die Affäre um Jeffrey Epstein zieht weitere Kreise – bis in die Schweiz. Der Financier und Sexualstraftäter hatte über mehrere Jahre Kontakt zu einer Ballerina aus Genf. Darüber berichten die Zeitungen von Tamedia.

Die E-Mails, die der Whistleblower-Organisation Distributed Denial of Secrets zugespielt wurden, lesen sich streckenweise wie Liebesbekundungen eines Pärchens in Fernbeziehung.

«Ich hoffe, dass du glücklich bist, dass alles perfekt ist in deinem Leben. Grosse Umarmung, grosser Kuss. Ich hoffe, dich bald zu sehen. Viel Liebe. Danke für alles.»
Elena Peterson*

Das schreibt die Ballettänzerin, die in Wahrheit anders heisst. Und Epstein antwortet: «Ich werde immer für dich da sein».

Epsteins Beuteschema

Der erste Kontakt lässt sich auf das Jahr 2004 zurückverfolgen. Peterson versuchte zu dem Zeitpunkt, ihre Tanzkarriere zu lancieren. Die Frau aus dem Baltikum ist 18 Jahre alt.

Sie passte perfekt ins Beuteschema von Epstein. Wiederholt warb er junge Tänzerinnen an – angeblich für Tanzstunden. Darum sei es nie gegangen, sagen einzelne der Frauen heute. Epstein wollte sie von Anfang an sexuell ausnutzen.

Peterson reist zweimal zu Epstein in die USA. In einer Email aus dem Jahr 2007 schreibt sie ihm:

«Ich vermisse es, dir eine Fussmassage zu geben.»
Elena Peterson

Epstein kommt für die Tanzausbildung von Peterson in Genf auf. Mehrmals überweist er ihr Beträge in der Höhe von mehreren tausend US-Dollar.

epstein photos
Zweimal reiste Elena Peterson zum Anwesen Epsteins.Bild: House Oversight Democrats

Der Fall Peterson steht beispielhaft dafür, wie Epstein junge Frauen gezielt anwarb und sie finanziell abhängig von ihm machte. Dann liess er sie auf sein Anwesen einfliegen, wo es zu einer Vielzahl an Sexualdelikten kam. Auch an Minderjährigen.

Mitte 2008 bricht der Emailkontakt ab. In der letzten Mail von Epstein an Peterson steht:

«Elena ... Am Montag starte ich für ein Jahr im Gefängnis … Ich werde immer für dich da sein.»
Jeffrey Epstein

Zuvor war Epstein wegen Prostitution Minderjähriger verurteilt worden. 2019 brachte sich Epstein schliesslich in einer Gefängniszelle in New York um.

Um die sogenannten Epstein-Files ranken sich bis heute Verschwörungen und Gerüchte – auch weil der Sexualstraftäter in den höchsten Kreisen verkehrte. Zumindest eine Weile lang zählten auch US-Präsidenten wie Bill Clinton oder Donald Trump zu seinen Freunden.

Elena Peterson lebt heute wieder im Baltikum. Sie wollte gegenüber Tamedia keine Stellung beziehen.

(her)

Neue Fotos von Epsteins Insel veröffentlicht

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Neue Fotos von Epstein-Insel veröffentlicht
quelle: house oversight democrats
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12 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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John H.
06.12.2025 23:51registriert April 2019
"Die Affäre um Jeffrey Epstein zieht weitere Kreise – bis in die Schweiz."
Die Frage wäre jetzt ja, ob das nur junge Frauen oder auch ältere Männer betrifft.
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Quilombo
06.12.2025 23:39registriert September 2025
In dem konkreten Falle kann man ihm nichts vorwerfen. Ganz normale Sugardaddybeziehung mit einer Volljährigen und sie scheint ja voll damit einverstanden gewesen zu sein.
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