Der Bundesrat will die Hamas verbieten – das Wichtigste in drei Punkten
Der Bundesrat hat an der Sitzung vom 22. November 2023 beschlossen, dem Parlament ein Gesetz über das Verbot der Organisation Hamas in der Schweiz zu beantragen. Er hat das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) und das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) damit beauftragt, einen Entwurf für ein Bundesgesetz auszuarbeiten. Weiter wurde er weiter über Finanzströme informiert, die mittels NGO an die Hamas geflossen sein sollen.
Das Wichtigste in 3 Punkten:
Verbot der Hamas «beste Lösung»
Vier Tage nach den Terrorangriffen der Hamas auf Israel, meldete der Bundesrat seine Absicht, die Hamas als terroristische Organisation einstufen zu wollen. Er beauftragte das EDA (Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten), die rechtlichen Optionen für ein Verbot der Organisation zu prüfen. Am Mittwoch hat er nun beschlossen, ein spezifisches Gesetz zum Hamas-Verbot auszuarbeiten. In der Medienmitteilung zum Beschluss des Bundesrats heisst es:
Damit erhielten die Bundesbehörden die notwendigen Instrumente, um gegen allfällige Aktivitäten der Hamas oder die Unterstützung der Organisation in der Schweiz vorzugehen. Bis Ende Februar 2024 sollen das EJPD und das VBS in Zusammenarbeit mit der EDA einen Entwurf für ein Bundesgesetz ausarbeiten.
Bundesrat beendet Zusammenarbeit mit drei palästinensischen NGOs
Der Bundesrat beendet die Zusammenarbeit mit drei palästinensischen Nichtregierungsorganisationen (NGO). Grund sind festgestellte Vertragswidrigkeiten betreffend Verhaltenskodex und vertragliche Antidiskriminierungsklausel.
Bei insgesamt elf NGOs, die Partner des Kooperationsprogramms für den Nahen Osten sind, wurde geprüft, ob sie sich an den Verhaltenskodex und die vertragliche Antidiskriminierungsklausel des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) halten. Bei acht NGOs wurden keine Unregelmässigkeiten nachgewiesen, wie der Bundesrat am Mittwoch schrieb.
Geprüft wurden sechs palästinensische und fünf israelische NGOs. Die Namen der von der Einstellung betroffenen drei palästinensischen NGOs nannte der Bundesrat in der Mitteilung nicht. Auch zu den festgestellten Vertragswidrigkeiten machte er keine Angaben. Mit den drei NGOs werden die Verträge nun nicht verlängert.
Bisher keine Unregelmässigkeiten wurden bei der Untersuchung der Finanzflüsse im Zusammenhang mit den Partner-NGOs der Schweiz gefunden. Das EDA hatte wenige Tage nach dem Angriff der Hamas den Auftrag bekommen, die Finanzströme im Zusammenhang mit den Partner-NGOs zu untersuchen.
Bundesrat plädiert für Zwei-Staaten-Lösung
Der Bundesrat verurteilte die Terroranschläge der Hamas erneut aufs Schärfste. Er bedauere zutiefst, dass seit dem 7. Oktober 2023 Tausende Zivilistinnen und Zivilisten auf beiden Seiten ihr Leben verloren hätten.
Weiter betont er die Notwendigkeit eines ungehinderten humanitären Zuganges und der damit einhergehenden Feuerpausen. Schliesslich plädiert er erneut für die Zwei-Staaten-Lösung:
(saw mit Material der Nachrichtenagentur sda)
Die Pressekonferenz im Live-Ticker:
Die Medienkonferenz ist beendet
Wie sieht es aus mit der Sicherheit der Bevölkerung?
Cassis: Die Welt ist inzwischen multipolar und fragmentiert
Wann könnte das Gesetz in Kraft treten? Könnte es nicht schädlich für den Ruf sein, wenn es länger dauert?
Was führte zum Unterstützungsstopp der NGOs und wann wird gesagt, um welche es geht?
Wie könnte das Verbot die Aussenpolitik beeinträchtigen?
Für den Bundesrat sei es wichtig gewesen, schnell zu agieren.
Cassis: Mitten in einem Krieg
Gibt es eine Liste von Hamas-Angehörigen? Wenn ja, wer ist die Quelle?
Wieso Hamas verbieten und andere noch nicht?
Baume-Schneider ergänzt, der 7. Oktober habe einen Paradigmenwechsel gebracht.
Cassis: Deza verantwortlich für Zusammenarbeit mit NGOs
Wie sieht es aus mit dem Islamischen Dschihad oder der Hisbollah?
Es sei nicht um das Verbot von anderen Organisationen gegangen.
Welche sind die drei NGOs?
Warum verzichtet man nicht auf die Vernehmlassung?
Welche Unregelmässigkeiten wurden bei den drei NGOs festgestellt?
War die Schweiz beteiligt an den Geiselverhandlungen?
Für den Bundesrat ist es klar: Die Hamas ist eine Terrororganisation
Die Fragerunde ist eröffnet
Cassis spricht über zivile Opfer im Gazastreifen
Der Bundesrat setze sich für eine politische Lösung des Konflikts ein.
Bundesrat Cassis spricht
Der Nahe Osten sei grundlegend verändert worden.
Das Ziel sei klar: Die Aktionen der Hamas dürfen nicht mit Geld aus der Schweiz finanziert werden.
Die Zusammenarbeit mit drei NGOs wird eingestellt.
Die Massnahme richtet sich nicht gegen die grosse Mehrheit der Palästinenser
Erschwert es der Hamas, die Schweiz als Finanzdrehscheibe zu nutzen
Bundesrätin Baume-Schneider spricht
Stärkung der Strafverfolgung, Verbesserung der präventiv-polizeilichen Massnahmen und Bekämpfung der Terrorismusfinanzierung
