Der chinesische Ministerpräsident Li Qiang ist am Sonntag für einen mehrtägigen Besuch in der Schweiz eingetroffen. Bundespräsidentin Viola Amherd nahm den hohen Staatsgast am frühen Nachmittag auf dem Rollfeld des Flughafens Zürich in Empfang.
Die Schweiz bereitete dem Chinesen einen aussergewöhnlichen Empfang. Es ist selten, dass eine Bundespräsidentin einen ausländischen Regierungschef bereits am Flughafen trifft. Li Qiang ist der höchste chinesische Regierungsvertreter in der Schweiz seit Präsident Xi Jinpings Besuch 2017.
Mit Amherds Treffen mit Li Qiang hängt wohl ein Polizeieinsatz vom Sonntagnachmittag in Zürich Wallisellen zusammen. Wie verschiedene Medien berichten, hielten sich rund um den Bahnhof mehrere Beamte, Security-Angestellte sowie ein Spürhund auf. Später tauchte dann eine Gruppe Leute auf, die Flaggen der Schweiz und Chinas schwenkten.
Hier in Wallisellen ist mal wieder 'was im Busch. Sieht sehr nach Copy/Paste der Durchreise von Xi Jinping vor ein paar Jahren aus (eine Nr. kleiner). Wenn ich nicht irre: Da es am Flughafen ZRH kaum möglich ist, einen VIP abgeschirmt in einen Zug zu bringen, macht man das hier. pic.twitter.com/Ou25tNcGnh
— Oliver Carl📯 (@OliverCarl) January 14, 2024
Die Polizei bestätigte zunächst nicht, dass der Einsatz wegen Amherd und Li Qiang durchgeführt wurde. Ein Sprecher der Kantonspolizei Zürich sagte aber gegenüber «TeleZüri», dass «eine völkerrechtlich geschützte Person» vor Ort gewesen sei. Bilder des Senders zeigen zudem Amherd in einem Zug mit einer Chinesischen Delegation, welcher mutmasslich auch Li Qiang angehörte.
Li Qiang will am Montag in Bern den Bundesrat treffen. Er soll auf dem Landgut Lohn bei Bern mit militärischen Ehren offiziell empfangen werden. Während des Besuches finden Gespräche zwischen den Delegationen Chinas und der Schweiz statt. Mit China dürfte die Verbesserung der wirtschaftlichen Beziehungen im Mittelpunkt stehen.
Seit 2010 ist China der wichtigste Handelspartner der Schweiz in Asien und der drittwichtigste Handelspartner überhaupt hinter der EU und den USA.
Der chinesische Ministerpräsident, der erst seit März vergangenen Jahres im Amt ist, nimmt auch am diesjährigen Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos GR teil, das am Montag beginnt. China gilt als Verbündeter Russlands, und der Westen hofft, über Peking Einfluss auf Moskau etwa im Ukraine-Krieg nehmen zu können. (dab/sda)
"Nach einer eingehenden Evaluation ist die Eidgenossenschaft zum Schluss gekommen, dass das Freihandelsabkommen mit China nicht für beide Seiten den gleichen Nutzen bringe und darum aufgekündet werde."
Klar: das wird leider nicht passieren. Aber ein Ausbau dieses Abkommens ist definitiv nicht angezeigt, angesichts gröbster Unterdrückung und Menschenrechtsverletzungen durch China in Xinjiang, Tibet und neuerdings auch Hong Kong.