Die Polizei hat am Donnerstagabend mit der Räumung der von propalästinensischen Aktivistinnen und Aktivisten besetzten Universität Bern begonnen. Dies teilte die Kantonspolizei Bern auf X mit. Es würden Personenkontrollen durchgeführt, hiess es weiter.
Pro-Palästina-Aktivistinnen und -Aktivisten haben am Donnerstag erneut Räumlichkeiten der Universität Bern für sich und ihren Protest in Beschlag genommen. Die Universität akzeptierte die neuerliche Besetzung nicht und sprach von Handgreiflichkeiten seitens der Besetzenden.
Bereits im Mai hatte das Kollektiv Räume der Universität Bern besetzt, damals in einem Gebäude im Berner Länggassquartier. Am Donnerstagmorgen machten sich rund zwei Dutzend Aktivisten daran, das Foyer des Hauptgebäudes in Beschlag zu nehmen.
Es handle sich um eine «Pop-up Besetzung», sagte eine Sprecherin des Kollektivs. Die Gruppe werde am Abend wieder freiwillig abziehen. Das Kollektiv bekräftigte seine Forderungen nach einem «freien Palästina».
Die Universität Bern müsse sich gegen den «Siedlungskolonialismus» in Palästina sowie für einen sofortigen und permanenten Waffenstillstand einsetzen, hiess es in einer Mitteilung der Aktivistinnen und Aktivisten. Dazu müsse sie nicht nur ihre «akademischen, militärischen und ökonomischen» Verbindungen mit israelischen Institutionen offenlegen, sondern diese auch kappen. Die Aktivisten forderten ausserdem, dass die Universität ihre «Mitschuld am Genozid und Siedlungskolonialismus» verantworte.
Die Universität Bern akzeptierte die neuerliche Besetzung ihrer Räumlichkeiten nicht. Die Universität sei ein Ort des Gedankenaustauschs und der Debatte. Eine Besetzung und politisch motivierte Forderungen seien jedoch kein Rahmen für einen konstruktiven Dialog, sagte Uni-Rektor Christian Leumann laut Mitteilung.
Laut einer Mitteilung der Universitätsleitung kam es am Donnerstag zu Handgreiflichkeiten vonseiten der Besetzenden gegen einen Hausdienstmitarbeitenden. Die Universität hatte nach eigenen Angaben die schnellstmögliche Räumung des Protests beantragt. Aus Sicht des Kollektivs ging die «Belästigung» vom Hausdienstmitarbeitenden aus. (hah/saw/sda)