Eine Gruppe von Schweizer Muslimen besuchte im Oktober Idlib und Aleppo in Syrien, darunter auch Naim Cherni, Vorstandsmitglied des Islamischen Zentralrates der Schweiz. Das berichtet die «SonntagsZeitung» in ihrer heutigen Ausgabe.
Offiziell hätte die Gruppe dort humanitäre Hilfe geleistet und Lebensmittel verteilt. Doch der 24-jährige IZRS-Vorstand Naim Cherni soll den Al-Kaida-Ideologen Abdallah al-Muhaysini zu einem Interview getroffen haben.
Ein bisher unveröffentlichtes Video zeige, wie sich Cherni und der Jihadisten-Führer über die Scharia unterhalten, heisst es im Bericht weiter. Al-Muhaysini soll einer der erfolgreichsten Rekrutierer ausländischer Kämpfer sein und in Idlib ein Trainigscamp für junge Jihadisten betreiben.
In einem bereits auf Youtube veröffentlichten Video sagt al-Muhaysini unter anderem zu Cherni: «Wir werden die Scharia durchsetzen, nicht Demokratie oder Säkularismus.»
«Mit diesen Filmchen heroisiert der IZRS den Jihad», sagt ehemaliges IZRS-Mitglied Oskar Bergamin zur «SonntagsZeitung». Ihnen gehe es um die innerislamische Debatte, verteidigt sich Cherni. Al-Muhaysini sei unabhängig und gelte als «übergeordnete Autorität».
Das sei eine gefährliche Lüge, warnt wiederum Saïda Keller-Messahli, Präsidentin des Forums für einen fortschrittlichen Islam gegenüber der Zeitung. Al-Muhaysini sei ganz klar ein Al-Kaida-Mann. (dwi)