Schweiz
Islam

Bischöfe fordern von Schweizer Muslimen klare Stellung gegen Gewalt 

Markus Büchel, Präsident der Bischofskonferenz, fordert von den muslimischen Organisationen in der Schweiz eine klare Stellungnahme.
Markus Büchel, Präsident der Bischofskonferenz, fordert von den muslimischen Organisationen in der Schweiz eine klare Stellungnahme.Bild: KEYSTONE
Schweizer Bischofskonferenz

Bischöfe fordern von Schweizer Muslimen klare Stellung gegen Gewalt 

04.09.2014, 16:3204.09.2014, 16:36

Die Schweizer Bischofskonferenz (SBK) ruft muslimische Organisationen in der Schweiz dazu auf, Gewalt gegen Christen und andere Minderheiten im Irak und in Syrien deutlicher zu verurteilen. Die SBK wendet sich mit diesem Anliegen an alle muslimischen Institutionen.

Die Bischöfe fürchten, dass die Spannungen zwischen Christen und Muslimen in der Schweiz aufgrund der Ereignisse im Irak und in Syrien zunehmen könnten. Deshalb fordern sie von den muslimischen Gemeinschaften nun ein klares Signal gegen die Gewalt, wie SBK-Vertreter am Donnerstag an einer Medienkonferenz in Bern sagten.

Dies sei auch darum wichtig, weil es teilweise auch bei Schweizer Muslimen zu einer Radikalisierung komme. Bis jetzt hätten sich erst einzelne Vertreter muslimischer Institutionen zu Wort gemeldet.

Hisham Maizar reagierte umgehend auf die Forderung der Bischofskonferenz.
Hisham Maizar reagierte umgehend auf die Forderung der Bischofskonferenz.Bild: KEYSTONE

Die FIDS reagiert umgehend

Darauf angesprochen sagt Hisham Maizar, Präsident der Föderation Islamischer Dachorganisationen Schweiz (FIDS): «Die islamischen Organisationen in der Schweiz verurteilen die Terrorakte in Syrien, im Irak und anderswo. Wir verabscheuen die Gräueltaten der IS und distanzieren uns klar und unmissverständlich davon, weil sie mit den Grundsätzen des Islam in keiner Art und Weise übereinstimmen.»

Die FIDS als grösste islamische Organisation in der Schweiz habe sich schon mehrfach deutlich zu diesem Thema geäussert. Er wiederhole die Aussage aber gerne, sagte Maizar.

Waffen als allerletztes Mittel

Der Präsident der Bischofskonferenz, Bischof Markus Büchel aus St. Gallen, rief an der Pressekonferenz auch dazu auf, für die Menschen in Syrien und im Irak «jede mögliche Hilfe und Unterstützung zu leisten.»

Er denke etwa an Gaben an Hilfswerke, die Aufnahme von Flüchtlingen oder «staatliche Interventionen im Rahmen der internationalen Staatengemeinschaft». Als allerletzte Möglichkeit unterstütze er auch den Einsatz von Waffengewalt, wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft seien und damit Menschenleben gerettet werden könnten. (sda/lhr)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Die erste Fotogra­fin der Schweiz
Franziska Möllinger war nicht nur die erste Frau, die in der Schweiz als Fotografin tätig war, sondern leistete auch Pionierarbeit bei der Verwendung von Fotografien als Druckvorlagen. 2024 ist die erst zweite bekannte Originalaufnahme von Möllinger zum Vorschein gekommen.
Ein Blick in die Anzeigenspalten historischer Zeitungen ist immer spannend, vermitteln sie doch einen lebendigen Eindruck vom Alltag und Gewerbe ihrer Zeit. Wenn wir uns etwa mithilfe des Solothurner Blatts ins Solothurn des Jahres 1843 versetzen, finden wir Werbung für «guten Wachholder-Branntwein (aus Beeren gebrannt) zu 26 Batzen die Maass», eine Stellenausschreibung für «zwei junge Frauenzimmer von guter Familie und Aufführung zur Erlernung des Plättens» oder das Inserat für eine Wohnung «an einer gangbaren Landstrasse eine Viertelstunde vor der Stadt». Bei der St.-Ursen-Kathedrale ist ein goldenes Ohrgehänge verloren gegangen und jemandem ist ein grauer Pudel zugelaufen. Schliesslich verwahrt sich der Wirt Johann Joseph Strausack per Inserat gegen die verleumderische Unterstellung, er habe im Stadtwald eine Tanne gefrevelt.
Zur Story