Schweiz
Justiz

Thomas Aeschi: Nach Handgemenge mit Bundespolizei geht Strafanzeige ein

Thomas Aeschi, SVP-ZG, spricht zur Grossen Kammer, an der Sommersession der Eidgenoessischen Raete, am Donnerstag, 13. Juni 2024 im Nationalrat in Bern. (KEYSTONE/Alessandro della Valle)
Lieferte sich im Juni ein Handgemenge mit dem Fedpol: SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi.Bild: keystone

Nach Bundeshaus-«Schleglete»: Thomas Aeschi droht Strafanzeige

22.07.2024, 07:2022.07.2024, 07:54
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Nach dem Handgemenge von SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi (NR/ZG) mit Bundespolizisten während des Besuches des ukrainischen Parlamentspräsidenten hat die Bundesanwaltschaft (BA) Vorabklärungen eingeleitet. Es stünden Offizialdelikte im Raum.

Ausserdem sei bei der BA nach dem Vorfall vom 12. Juni während der Sommersession eine Strafanzeige eingegangen, teilte die Behörde am Sonntagabend der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Die BA bestätigte damit einen Bericht des «Tagesanzeigers». Die Anzeige werde «nach dem üblichen Vorgehen geprüft».

Weitere Angaben seien zur Zeit nicht möglich. Es gelte weiterhin die Unschuldsvermutung.

Der Zwischenfall im Video:

Video: extern / rest/ZüriToday

Absperrung durchbrechen

Aeschi wollte während eines Fototermins anlässlich des Besuches des ukrainischen Parlamentspräsidenten Ruslan Stefantschukbeim eine Absperrung durchbrechen. Ein Video zeigte, wie sich der SVP-Nationalrat gegen zwei bewaffnete Bundespolizisten wehrte, die ihn von der Treppe im Bundeshaus-Foyer abdrängen wollen.

Dazu schrieb Aeschi auf dem Portal X: «Wie auf dem Video zu sehen ist, liess ich mich nicht stoppen. Es geht darum, dass während der Session die parlamentarische Arbeit vor ausländischen Staatsbesuchen Vorrang hat.»

Jans stellt sich hinter Bundespolizisten

Justizminister Beat Jans unterstützte später das Vorgehen der Bundespolizisten. «Die Parlamentarier mussten einfach eine andere Treppe nehmen, insofern hätte man sich auch an die Anweisungen der Polizei halten können», sagte er tags darauf der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

«Wenn jemand aus der Ukraine, aus einem Kriegsland, kommt, ist das Sicherheitsniveau hoch und das war jetzt Bestandteil des aus meiner Sicht notwendigen Dispositivs», sagte Jans weiter. «Wenn es den Parlamentsbetrieb wirklich behindert hätte, könnte man die Diskussion führen.» (leo/sda)

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106 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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ELMatador
22.07.2024 07:59registriert Februar 2020
Aeschi ist einfach, wie ein Grossteil seiner Partei ober peinlich.

Auf der einen Seite wird von wegen "Law and Order" geschwafelt, auf der anderen halten sie sich aber nicht daran, weil Gesetze und Regeln ja nicht für Alphamännchen wie sie gelten.
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BG1984
22.07.2024 07:34registriert August 2021
Hoffe, die Parlamentarier haben auch die Eier dazu, seine Immunität aufzuheben. Das hatte nun wirklich nichts mit dem Politbetrieb zu tun.
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PinkMetal
22.07.2024 08:39registriert Juli 2023
Die Aussage, dass parlamentarische Arbeit Vorrang hat finde ich immer noch sehr lustig. Die Parlamentarier arbeiten in ihrem Erstberuf, schlafen und plaudern während den Sessionen - wenn sie überhaupt anwesend sind. Aber just während dieses Fotos ist Parlamentsarbeit das Wichtigste der Welt.
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