Neuenburger Polizei spürt dutzende Fake-Banker auf
Im Kanton Neuenburg sind 2025 fast hundert Fälle von Betrügereien mit falschen Bankern oder falschen Polizisten registriert worden. Der Gesamtschaden beläuft sich auf 700'000 Franken, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag bilanzierten.
Bei einem der jüngsten Fälle wurden im Val-de-Travers zwei junge Männer nach einem versuchten Betrug an älteren Personen festgenommen. Die Ermittlungen ergaben, dass sie in fünf Versuche im Kanton Neuenburg sowie in drei Fälle in den Kantonen Waadt und Jura verwickelt waren. Die beiden mutmasslichen Täter sind in Frankreich wohnhafte französische und italienische Staatsangehörige.
Festgenommene in Untersuchungshaft
Am selben Tag wurde ein Mann in Neuenburg festgenommen. Er konnte mit mehreren Betrügereien mit falschen Bankern in Verbindung gebracht werden, die in Neuenburg sowie in den Kantonen Genf, Waadt und Wallis begangen wurden. Der in Frankreich wohnhafte französische Staatsangehörige wurde in Untersuchungshaft genommen.
Die Festnahmen erfolgten laut Mitteilung zu einem Zeitpunkt, an dem das Jahresende von einer Zunahme dieser Art von Straftaten geprägt war, die sich hauptsächlich gegen ältere Menschen richten. Die Täter hätten es auf häufig isolierte Opfer abgesehen und nutzten deren Verletzlichkeit aus, indem sie sich bei Anrufen oder Hausbesuchen als Polizisten oder Bankangestellte ausgeben, um sie um ihr Vermögen zu bringen.
300'000 Franken Schaden
Seit Januar 2025 wurden im Kanton Neuenburg insgesamt 94 Fälle von Betrug mit falschen Polizisten oder falschen Bankern nachgewiesen. Bisher konnten 65 dieser Fälle aufgeklärt werden. Der Gesamtschaden beträgt 300'000 Franken, durchschnittlich 7500 Franken pro Fall.
30 Fälle mit Opferkontakt blieben noch ungelöst. Parallel dazu wurden 179 Betrugsversuche ohne Kontakt zu Opfern registriert. Insgesamt wurden 43 Betrüger festgenommen und angezeigt. Acht weitere wurden identifiziert und sind Gegenstand laufender Ermittlungen. Diese Zahlen bestätigten das Ausmass und die Dauerhaftigkeit des Phänomens, schrieben Polizei und Staatsanwaltschaft. (sda)
