Trotz einem leichten Rückgang der Zahl der Insassen bleiben die Schweizer Gefängnisse randvoll. Am Stichtag 3. September 2014 sassen in der Schweiz 6923 Erwachsene hinter Gittern, wie aus den neusten Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) zum Freiheitsentzug hervorgeht. Im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2013 mit total 7072 Gefangenen bedeutet dies einen Rückgang von 2 Prozent.
Dank dieser Abnahme und rund 190 neu geschaffenen Haftplätzen verringerte sich die Belegungsrate schweizweit um 4 Prozentpunkte auf 96 Prozent. Von dieser Verbesserung profitierte allerdings fast ausschliesslich die Nordwest- und Innerschweiz. Dort ging die Belegungsrate markant zurück, von 100 auf 86 Prozent.
Im Strafvollzugskonkordat der lateinischen Schweiz dagegen platzen die Haftanstalten weiterhin aus allen Nähten. Auf 2720 Insassen kamen am Stichtag nur 2330 Plätze, was eine Belegung von 117 Prozent (+1 Prozentpunkt) ergibt. Im Ostschweizer Konkordat betrug der entsprechende Wert 85 Prozent (-1 Prozentpunkt).
Gut die Hälfte aller Insassen (53 Prozent) in der Schweiz waren letztes Jahr verurteilte Personen im Straf- und Massnahmenvollzug. 27 Prozent befanden sich laut BFS in Untersuchungshaft und 12 Prozent im vorzeitigen Strafantritt. Der Ausländerbestand lag bei 73 Prozent (Vorjahr: 74).
Erneut mussten letztes Jahr weniger Minderjährige ausserhalb ihrer Familien untergebracht werden, weil sie mit dem Jugendstrafrecht in Konflikt gerieten. Ihre Zahl ging im Vergleich zu 2013 um 17 Prozent auf 480 zurück. Seit 2010 beträgt der Rückgang sogar 44 Prozent. (whr/sda)