Schweiz
Justiz

Swiss verliert bizarren Rechtsstreit gegen höchstes Gericht in Serbien

Seraina Schatz, Maitre de Cabine, steht im neuen Bombardier C Series Flugzeug der Fluggesellschaft Swiss, aufgenommen anlaesslich der Flugzeugtaufe am Mittwoch, 6. Juli 2016, in Kloten am Flughafen Zu ...
Eine Mitarbeiterin der Airline soll den serbischen Schönheitschirurgen Marko Lens wegen seiner Homosexualität diskriminiert haben. (Symbolbild)Bild: KEYSTONE

«Ugly faggot» – Swiss verliert bizarren Rechtsstreit gegen höchstes Gericht in Serbien

23.06.2019, 01:5223.06.2019, 13:42
Mehr «Schweiz»

Ein bizarrer Rechtsstreit endet für die Fluggesellschaft Swiss mit einer Niederlage. Das höchste serbische Gericht in Belgrad kommt zum Schluss, dass eine Mitarbeiterin der Airline den serbischen Schönheitschirurgen Marko Lens wegen seiner Homosexualität diskriminiert hat.

Wie Recherchen der «SonntagsZeitung» ergeben, soll sie Lens unter anderem als «ugly faggot» (hässliche Schwuchtel) beleidigt haben. Die Swiss wird letztinstanzlich zu einer Schadenersatzsumme von umgerechnet 5000 Franken verurteilt. Sie hatte das Urteil weitergezogen, nachdem sie bereits von der Vorinstanz für schuldig befunden worden war.

«Swiss akzeptiert das Urteil, ist aber der Ansicht, dass es inhaltlich falsch ist», sagt eine Sprecherin gegenüber der «SonntagsZeitung» zum letztinstanzlichen Urteil in Serbien. Sie bezeichnet Lens als Einzelperson, die «eigennützige Ziele verfolgt». Zu den Details des Tatverlaufs will sich die Swiss nicht genauer äussern.

Die Fluggesellschaft weist aber den Vorwurf, man würde Homosexuelle diskriminieren, weit von sich. Wieso hat die Mitarbeiterin den Serben derart beleidigt? Gerichtsunterlagen aus Österreich legen den Schluss nahe, dass der Schönheitschirurg selber nicht ganz einfach ist im Umgang. Das Gericht im Wiener Prozess spricht von einem «auf Erfüllung von Sonderwünschen abzielenden Verhalten des Klägers».

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das sind die ersten preisgekrönten Schweizer Influencer
1 / 12
Das sind die ersten preisgekrönten Schweizer Influencer
Am 20. Juni wurden in Zürich die ersten Schweizer Influencer Awards verliehen. Und das sind die Gewinner. Lifestyle: Zoë Pastelle
quelle: keystone / walter bieri
Auf Facebook teilenAuf X teilen
5 komische Dinge, die Deutschschweizer machen
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
24 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Picker
23.06.2019 08:25registriert Januar 2016
Ein wenig Theorie im Recht wäre hier noch sinnvoll: Bezüglich der Rechtslage dachte ich z.B., dass eine Firma üblicherweise einen Gerichtsstand definiert und man dort in allen Belangen klagen müsste. D.h. bei der Swiss z.B. in Zürich, Stuttgart, etc.
Warum konnte die Person hier an einem serbischen Gericht klagen?
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Spirulina
23.06.2019 08:39registriert Februar 2019
Ja, ja... die Mitarbeiter schikanieren und wenn sich diese dann mal wehren, das Opfer spielen. Kenne ich zu genüge und ich denke viele andere auch, die jobmässig mit Menschen / Dienstleistung zu tun haben. Zum Glück hat die SWISS viele Homosexuelle angestellt, dass es sich erübrigt, sich rechtfertigen zu müssen.
10
Melden
Zum Kommentar
avatar
Randy Orton
23.06.2019 11:48registriert April 2016
Ich verstehe nicht, was am Urteil bitarr ist? Sollte der Mann vom Personal tatsächlich als „ugly faggot“ beleidigt worden sein, wäre es korrekt. Ich finde aber bizarr, wie ein serbischer Gericht hier offenbar gegen Diskriminierung von Homosexuellen vorgeht, aber in Belgrad noch immer keine Pride-Parade veranstaltet werden kann, ohne dass die Teilnehmer gejagt werden.
00
Melden
Zum Kommentar
24
Lies diese Story und du weisst mehr über Weihnachtsbäume als 99 Prozent der Menschen🎄
Wie viele Christbäume werden in der Schweiz pro Jahr verkauft? Wie hoch war der höchste, der jemals aufgestellt wurde? Und wie viele Nadeln hat eigentlich ein Christbaum? Fragen über Fragen, zu denen wir eine Antwort haben.

Rund 1,7 Millionen Christbäume werden jährlich in der Schweiz verkauft. Etwas mehr als die Hälfte dieser Bäume wird noch immer aus dem Ausland importiert. Sie stammen vorwiegend aus Dänemark, Deutschland und den Niederlanden.

Zur Story