Insassen des Gefängnisses Thorberg in Krauchthal BE haben sich über Smart-TV-Geräte Zugang zum Internet verschafft. Sie konnten sich mit einem ungeschützten WLAN eines Anwohners verbinden und surften mit den TV-Geräten im Internet. Die Leitung der Justizvollzugsanstalt reagierte und liess die TV-Geräte umrüsten.
Ein Häftling habe den vierstelligen Code seines Smart-Fernsehers geknackt und diesen mit dem Internet verbunden, bestätigte Pascal Ludin, stellvertretender Vorsteher des Amts für Justizvollzug des Kantons Bern, am Donnerstag auf Anfrage eine Information des Nachrichtenportals Blick.ch von Dienstag. Der Fall sei aufgeflogen, als die Häftlinge untereinander die TV-Geräte ausgetauscht hätten.
Ein ungesicherter Zugang zum Internet sei im Justizvollzug nicht Alltag, deshalb habe die Situation ein Problem dargestellt, sagte Ludin. Wie viele Häftlinge sich einen Internetzugang verschafften, sei unbekannt.
Um die Situation wieder in den Griff zu bekommen, seien am 17. Juli alle Fernsehgeräte eingezogen worden. Dies sei bei den Häftlingen nicht gut angekommen, und es habe einen Aufstand gegeben, schrieb das Nachrichtenportal 20min.ch damals. Die teilweise umgerüsteten Geräte seien am selben Tag zurückgegeben worden, was die Situation entspannt habe, sagte Ludin.
Nun sei es nicht mehr möglich, mit den Fernsehern ins Internet zu gelangen. Gemäss Ludin sind die Smart-TVs nicht mehr «smart-fähig». Zudem habe der Anwohner sein WLAN mit einem Code gesichert. (sda)