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Fall um Balkon-Drama in Montreux wird voraussichtlich eingestellt

Fall um kollektiven Balkon-Suizid in Montreux wird voraussichtlich eingestellt

21.03.2023, 14:30
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Die Waadtländer Staatsanwaltschaft wird die Untersuchung zum kollektiven Suizid vor einem Jahr in Montreux VD mit vier Toten voraussichtlich einstellen. Der einzige Überlebende des Dramas hat sich inzwischen von seinen Verletzungen erholt.

epa09846341 Two forensic police officers inspect the scene from the balcony of the building where four people were found dead and one seriously injured at the foot of a building after reportedly falli ...
Von diesem Balkon stürzte sich die Familie aus dem 7. Stock.Bild: keystone

Die Waadtländer Staatsanwaltschaft gab am Dienstag bekannt, dass die Untersuchung zum Tathergang abgeschlossen sei und der Fall kein Gerichtsverfahren nach sich ziehen werde. Es handle sich um einen vorsätzlichen kollektiven Suizid. Der zuständige Staatsanwalt beantragt deshalb die Einstellung des Verfahrens.

Der Autopsie-Bericht und die Auswertung der Bilder einer Überwachungskamera des Casinos von Montreux bestätige diese Theorie. Es seien auch keine Spuren von Substanzen oder andere Verletzungen, die nicht vom Sturz herrührten, entdeckt worden.

Eine auf dem Balkon aufgestellte Trittleiter, die wahrscheinlich zum Überklettern des Geländers benutzt wurde, sowie das Fehlen von Schreien während des Sturzes der fünf Personen untermauern die letztlich angenommene These des kollektiven Selbstmords.

Kinder gingen nicht zur Schule

Es habe keinerlei Vorzeichen für eine solche Tat gegeben. Die Ermittlungen hätten gezeigt, dass die Familie seit Beginn der Pandemie sehr an Verschwörungstheorien und Survival-Thesen interessiert gewesen sei. «Aber es gibt keine Spur, die uns zu einem sektenhaften Milieu führt», sagte Polizeisprecher Jean-Christophe Sauterel auf Anfrage.

Die Familie lebte beinahe autark und zog sich aus der Gesellschaft zurück. Nur die Zwillingsschwester der Mutter arbeitete ausserhalb des Hauses. Weder die Mutter noch ihre achtjährige Tochter waren bei der Einwohnerkontrolle in Montreux gemeldet. Die Kinder seien zu Hause unterrichtet worden und hätten so gut wie keine Kontakte nach aussen gehabt.

Die fünf Mitglieder der französischen Familie waren am 24. März 2022 in Montreux VD vom Balkon ihrer im siebten Stock gelegenen Wohnung gesprungen. Dabei kamen der 40-jährige Vater, die 41-jährige Mutter, deren Zwillingsschwester und die achtjährige Tochter des Ehepaars ums Leben. Überlebt hat nur der heute 16-jährige Sohn. (saw/sda)

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