Schweiz
Justiz

83-jährige Zürcherin vergisst Hund im Auto und wird verurteilt

Teures Vergehen – 83-Jährige vergisst Hund bei 30 Grad im Auto und wird verurteilt

08.10.2023, 12:2208.10.2023, 14:13

Eine 83-jährige Frau aus dem Kanton Zürich ist per Strafbefehl wegen fahrlässiger Tierquälerei verurteilt worden. Sie hatte bei 30 Grad Aussentemperatur ihr Hündchen im Auto vergessen. Ein Passant konnte das hechelnde Tier schliesslich befreien.

Die Staatsanwaltschaft See/Oberland verurteilte die 83-Jährige zu einer bedingten Geldstrafe von 60 Tagessätzen zu 260 Franken, total 15'600 Franken. Die Staatsanwaltschaft sprach die Strafe zwar bedingt aus, dennoch wird die Vergesslichkeit teuer.

Im Auto sei es mutmasslich über 50 Grad heiss gewesen.
Im Auto sei es mutmasslich über 50 Grad heiss gewesen.Bild: Shutterstock

Zusätzlich zur bedingten Geldstrafe erhält die Hundehalterin eine Busse von 3900 Franken und sie muss die Verfahrenskosten von 800 Franken zahlen.

Scheiben geschlossen und kein Wasser

Der Vorfall passierte im Juni 2022, als es 30 Grad heiss war. Die Seniorin fuhr ihren Ehemann zu einem Spitaltermin und stellte das Auto dabei in der prallen Sonne ab. Im Auto zurück blieb der damals einjährige Hund des Paars.

Laut Strafbefehl hatte die Frau «weder Wasser bereitgestellt noch die seitlichen Fensterscheiben geöffnet». Ein Mann, der eine Viertelstunde später vorbeikam, erkannte die gefährliche Situation. Er schaffte es, das Hündchen zu befreien, brachte es in den Schatten und gab ihm zu trinken.

«Glücklicherweise», schrieb die Staatsanwaltschaft im Strafbefehl. Denn das Tier habe bereits «stark gehechelt». Im Auto sei es mutmasslich über 56 Grad heiss gewesen, als die Hundehalterin nach eineinviertel Stunden zurückgekommen sei.

«Nicht um das Wohlergehen gekümmert»

Gemäss Staatsanwaltschaft hatte die Frau wegen des Spitaltermins schlicht vergessen, dass ihr Vierbeiner noch im Auto war. Sie habe sich «überhaupt nicht um das Leben beziehungsweise Wohlergehen ihres Hundes gekümmert».

Die Frau hätte den Hund besser zuhause gelassen oder das Auto zumindest in einem Parkhaus abstellen sollen, schreibt die Staatsanwaltschaft weiter. Das wäre ihr problemlos möglich gewesen und hätte das Leiden des überhitzten Tieres verhindert. (sda)

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31 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Prince of the Ravens
08.10.2023 13:54registriert Dezember 2015
Sich mit 82 Jahren einen Hund anzuschaffen, ist meiner Meinung nach ziemlich egoistisch.
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Thurgauo
08.10.2023 13:06registriert November 2017
Mit Verlaub: Bei einem Tagessatz von 260.- CHF ist selbst eine temporäre Betreuung mehr als finanzierbar & kein grosser Mehraufwand, wenn einem das Tier am Herzen liegt.
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Remus
08.10.2023 13:09registriert Dezember 2016
Immer wieder unglaublich wie Leute unverantwortlich mit Tieren umgehen
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