Schweiz
Justiz

Gehörnter Zürcher zerschneidet alle Kleider und Schuhe der Frau und zersägt Sofa und Ehebett

Gehörnter Zürcher zerschneidet alle Kleider und Schuhe der Frau und zersägt Sofa und Ehebett

Die Wut war gross, als ein Zürcher erfuhr, dass ihn seine Ehefrau betrogen hatte. Der Streit endete vor Gericht: 18 Monate Gefängnis für den Gehörnten.
16.04.2015, 17:46
Mehr «Schweiz»

Perfide Rache eines betrogenen Zürcher Ehemannes: Er stalkte seine Frau, zerstörte ihre Kleider und verleumdete sie auf Facebook als HIV-positive und an Syphilis erkrankte Prostituierte. Dafür hat ihn das Zürcher Bezirksgericht am Donnerstag verurteilt. Der 40-jährige Jamaikaner wurde zu einer teilbedingten Freiheitsstrafe von 18 Monaten verurteilt. Davon muss er acht Monate absitzen.

Zum Täter wurde er, als er im Herbst 2013 erfuhr, dass ihn seine Ehefrau betrogen hatte. Gemäss Anklage würgte er sie und bedrohte sie mit einem Messer und einem Hackbeil. Kurz vor Weihnachten zerschnitt er aus Rache schliesslich alle ihre Kleider und Schuhe.

40 Hosen, 15 Röcke, 100 T-Shirts

Seinem Wutausbruch fielen unter anderem 40 Hosen, 15 Röcke, 100 T-Shirts, 20 Jacken über 60 Paar Pumps und Stiefel zum Opfer. Der Sachschaden beträgt über 33'000 Franken. Nach Weihnachten zersägte er dann das Sofa und das Ehebett.

Im Frühling 2014 folgte dann laut Gericht die «Krönung» der Gemeinheiten: Auf Facebook bezeichnete er seine Frau als HIV-positive und an Syphilis erkrankte Prostituierte.

Am 3. September gleichen Jahres ging der Mann noch weiter. Er attackierte sie, nachdem sie bei der Staatsanwaltschaft bei einer Einvernahme war. Auf offener Strasse wollte er sie dazu zwingen, ihre Aussage zurückzunehmen, sonst würde er sie umbringen. Die Polizei konnte ihn festnehmen.

Justiz

«Klassische Stalking-Delikte»

Vor Gericht zeigte sich der Mann zum Teil geständig, versuchte aber seine Taten zu verharmlosen. Während die Staatsanwaltschaft für den Beschuldigten eine teilbedingte Freiheitsstrafe von 18 Monaten forderte, setzte sich die Verteidigung für acht Monate bedingt ein.

Das Gericht folgte aber weitgehend der Anklage und verurteilte den Ehemann wegen Raubes, Drohung, Nötigung, Verleumdung, übler Nachrede sowie Sachbeschädigungen. Das Gericht sprach von «klassischen Stalking-Delikten».

Bald auf freiem Fuss

Seine Frau habe massiv gelitten und sei öffentlich blossgestellt worden. «Man weiss heute, dass Arbeitgeber bei einer Bewerbung zuerst das Facebook-Profil einer Person ansehen», sagte der Gerichtsvorsitzende.

Der Beschuldigte wurde verpflichtet, seiner heute von ihm getrennt lebenden Frau eine Genugtuung von 5000 Franken zu bezahlen. Zudem darf er sich ihr nicht mehr nähern. Weil der Mann schon seit 225 Tagen im Gefängnis sitzt, gilt seine Strafe bereits als verbüsst. Der Verurteilte wird deshalb in den nächsten Tagen auf freien Fuss gesetzt. (whr/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Hillary Clinton trieb sich in Lugano herum – das ist der Grund
Die frühere US-Aussenministerin und Präsidentengattin Hillary Clinton ist für ein Politikertreffen in die Schweiz gereist.

Am Samstag wurde die 77-Jährige in der Innenstadt von Lugano gesichtet, wie auf TV-Bildern des Tessiner Fernsehens RSI zu sehen war.

Zur Story