Schweiz
Justiz

Bundesanwalt Lauber liefert Detailinformationen zu den FIFA-Verhaftungen im Mai

Bundesanwalt Lauber liefert Detailinformationen zu den FIFA-Verhaftungen im Mai

17.10.2015, 13:5917.10.2015, 14:36
Bundesanwalt Michael Lauber. 
Bundesanwalt Michael Lauber.
Bild: RUBEN SPRICH/REUTERS

Die Schweiz und die USA haben im Mai gleichzeitig Aktionen gegen den Weltfussballverband FIFA durchgeführt, um die Gefahr von Absprachen zu verhindern. Das sagte Bundesanwalt Michael Lauber in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF.

Ende Mai liess das Bundesamt für Justiz auf Ersuchen der USA mehrere FIFA-Funktionäre in einem Zürcher Luxushotel festnehmen. Gleichzeitig stellte die Bundesanwaltschaft am FIFA-Hauptsitz am Zürichberg mehrere Dokumente sicher.

Die beiden Aktionen hätten gleichzeitig stattgefunden, um zu verhindern, dass FIFA-Funktionäre sich absprächen und um die Verdunkelungsgefahr zu eliminieren, erklärte Bundesanwalt Lauber am Samstag im Radio.

Die Schweiz und die USA ermitteln im FIFA-Korruptionsfall in zwei unabhängigen Verfahren: Das Schweizer Verfahren kreist um die Vergabe der Fussball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 in Russland und Katar, das amerikanische rund um Medien-, Marketing- und Sponsoringrechte für Fussballturniere in den USA sowie in Lateinamerika.

FIFA

Anfangs Jahr habe sich die Schweiz erstmals mit den USA besprochen, als sie von deren Verfahren erfahren habe. Die beiden Verfahren gelte es zu koordinieren.

Anklage «so schnell wie möglich»

Wann es im Schweizer FIFA-Verfahren zu einer Anklage kommen werde, konnte Lauber nicht sagen. Wenn bis zur Anklage mehr als fünf Jahre vergingen, sei das jedoch viel, hielt er fest. Grundsätzlich gelte es, eine Anklage so schnell wie möglich einzureichen.

Lauber verwies aber auf den grossen Umfang des Dossiers. Zur Zusammenarbeit mit der FIFA sagte er, deren «Kooperationswille könnte auch anders ausfallen».

Die vielen Medienberichte zum Thema FIFA würden einen zusätzlichen Aufwand bedeuten, sagte Lauber, denn dadurch gäbe es viele Anfragen von Journalisten, die beantwortet werden müssten. Die von Medien erhobenen Vorwürfe nehme die Bundesanwaltschaft zur Kenntnis. Dabei stelle sich aber die Frage, ob diese rechtlich zugelassen werden könnten für das Verfahren.

Nicht äussern wollte sich Lauber zu den neusten Vorwürfen des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel». Das Magazin behauptet, dass Stimmen für die WM 2006 in Deutschland gekauft worden seien. (wst/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
77-jähriger Autofahrer stirbt nach Selbstunfall in Binningen BL
Ein 77-jähriger Autofahrer hat am Samstag in Binningen im Baselbiet die Herrschaft über sein Fahrzeug verloren und ist in ein geparktes Auto sowie einen Stützpfeiler geprallt. Der Mann starb nach Polizeiangaben noch am selben Tag im Spital.
Zur Story