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Zürcher Staatsanwaltschaft wird wegen Brians Droh-Videos aktiv

Brian droht in Video mit Messer – jetzt wird die Zürcher Staatsanwaltschaft aktiv

16.01.2024, 15:27
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Brian Keller im "Gespräch", er zeigt sein Messer.
Brian Keller droht in einem TikTok-Video einem Kontrahenten mit dem Messer.Bild: tiktok

Die Zürcher Staatsanwaltschaft hat entschieden, wegen Brian Keller erneut aktiv zu werden. Sie prüft derzeit, ob seine Drohungen auf TikTok strafrechtlich relevant sind.

Diese Abklärungen seien gestützt auf derzeit laufende, polizeiliche Ermittlungen, hiess es am Dienstag auf Anfrage bei der Staatsanwaltschaft. Weitere Angaben wollte sie dazu nicht machen.

Keller macht derzeit wiederholt mit TikTok-Videos auf sich aufmerksam, in denen er einen offenbar verhassten Kontrahenten bedroht. Am Wochenende tauchte er dann vor dem Haus des Mannes auf und schrie lauthals nach ihm, was einen Polizeieinsatz auslöste.

«Lug die Klinge! Weisch du, wie viel Lüt ich scho gstoche han?»
Brian Keller

Um seine Drohungen zu illustrieren, publizierte er ein TikTok-Video, auf dem er mit einem Messer posiert und seinen Kontrahenten direkt bedroht. «Siehst du diese Klinge? Weisst du, wie viele Leute ich schon abgestochen habe?» Er wolle sein Blut.

In einem anderen Video hält er ein Abbild seines eigenen Kopfes aus dem 3D-Drucker und stösst ebenfalls Drohungen aus. «Ich will seinen Kopf, ich will sehen, wie er leidet.» Keller beteuerte, es handle sich dabei nur um Werbung für einen Box-Match.

Seit zwei Monaten auf freiem Fuss

Seit zwei Monaten ist Keller wieder auf freiem Fuss und trainiert für sein Lebensziel, Weltmeister im Boxen zu werden. Regelmässig postet er auf Social Media Videos von seinen Trainings.

Im November verurteilte das Bezirksgericht Dielsdorf den 28-Jährigen unter anderem wegen Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von 2.5 Jahren. Auslöser dafür waren mehrere Angriffe auf Gefängnismitarbeiter. Eine Fortsetzung der Sicherheitshaft hielt das Gericht aber für nicht angezeigt. Keller, der seit 2016 im Gefängnis sass, wurde zwei Tage nach dem Urteil entlassen. (sda)

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101 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Störsender
16.01.2024 16:26registriert August 2018
Nun, Herr Keller, ich habe eigentlich gehofft, dass Sie Ihrer Freiheit ein bisschen besser Sorge tragen...
So sehe ich Sie lieber wieder gut versorgt.
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fritzfisch
16.01.2024 16:38registriert Januar 2018
Schade, ich hatte gehofft er hätte etwas gelernt und irgend eine andere Strategie als Gewalt gefunden. War leider nix und ich lege mich fest, er wird es nicht schaffen und auf kurz oder lang dauerhaft im Knast verschwinden.
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Henzo
16.01.2024 16:23registriert August 2014
Will der unbedingt wieder in den Knast?
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«Die SNB ist mitschuldig an dem Leid, das uns angetan wird»
Orlando Carriqueo wollte am Freitag an der Generalversammlung der Schweizer Nationalbank eine Rede halten und erklären, warum die SNB für das Leid, das den Mapuche in Argentinien widerfährt, verantwortlich ist. Die SNB verweigerte ihm den Zutritt. Darum sagt er im Interview, was die Schweizer Bevölkerung über die Geschäfte der SNB wissen muss.

Sie sind den ganzen Weg von Argentinien nach Bern gereist für nur drei Minuten Redezeit, die Sie an der Generalversammlung der Schweizer Nationalbank (SNB) beanspruchen wollten. Die SNB hat Ihnen den Zugang am Freitag allerdings verwehrt. Sie seien nicht befugt, an der GV zu sprechen. Wie geht es Ihnen nach dieser Nachricht?
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