Am 9. Oktober 2019 teilte das Verteidigungsdepartement (VBS) in einer Pressemitteilung überraschend mit: «Anlässlich von Kontrollarbeiten an Landeklappen der F/A-18C/D Hornet wurden am Mittwoch, 9. Oktober 2019 neue Risse entdeckt. Die Folge davon ist eine Flugeinschränkung, um die Flugsicherheit gewährleisten zu können.»
Die «Neuentdeckung der Risse» falle «zeitlich mit den Flugvorführungen der Luftwaffe auf der Axalp zusammen», so das VBS weiter. Weil das geplante «Schiessen mit Bordkanone» sowie «die Vorführung der Flugeigenschaften» der Kampfjets die «Hauptattraktion» auf der Axalp sei, werde der für das nächste Wochenende geplante Anlass abgesagt.
Risse in Landeklappen? Geht es nach Insidern, die nicht genannt werden wollen, lagen die Gründe für die Absage des Anlasses ganz woanders.
Laut ihnen war Folgendes passiert: Zwei Techniker der Ruag hätten den Auftrag erhalten, in der Innerschweiz einen Server abzubauen. Dies im Zusammenhang mit der Entflechtung des bundeseigenen Rüstungsbetriebs Ruag in einen Teil, der für die Schweizer Armee arbeitet (MRO Schweiz), und einen internationalen Teil (Ruag International).
Entflochten wurde damals auch die Informatik, die bekanntlich ab Ende 2014 jahrelang gehackt worden war. Eine Katastrophe, weil die Ruag jede Menge heikle Informationen speicherte und sie ungenügend schützte, wie Recherchen von CH Media zeigten.
Laut den Insidern montierten die Ruag-Techniker den Server ab und brachten ihn zur MRO Schweiz nach Bern. Was sie allerdings nicht wussten: Der Server gehörte angeblich zu einem vor gut 30 Jahren installierten Führungsinformationssystem Luftwaffe, auch «Flinte» genannt. Dieses System verfüge, so die Insider, über einen Selbstabschaltmechanismus. «Wenn einem der Server etwas passiert, schaltet er auch die anderen aus», sagt ein Insider.
Dieser Mechanismus sei konstruiert worden für den Fall, dass «der Feind» die Kontrolle über die Luftwaffe zu übernehmen versuche. Für den Fall also, dass beispielsweise der «Russe» einmarschiere. «Auf dem Server, den die Ruag-Leute abbauten, lief im Hintergrund Zeug, das mit der Überwachung der F/A-18 zu tun hatte.» Also habe sich das System selbst abgeschossen, als der Server ohne Voranmeldung abgehängt wurde.
Den Technikern soll unter anderem zum Verhängnis geworden sein, dass die Ruag keinen Überblick über ihr eigenes Netzwerk hatte. So waren damals mehr als 700 Übergänge in andere Netze, etwa zu Bundesämtern, angeblich undokumentiert.
Schoss die Ruag die F/A-18 ab? Das Verteidigungsdepartement (VBS) dementiert dies auf Anfrage: «Der Grund für die Absage des Fliegerschiessens Axalp waren die neu entdeckten Risse», sagte ein VBS-Sprecher. Auch eine präzisierte Anfrage, wonach Ruag-Leute einen Server abbaute, der mit der Überwachung der Flugzeuge zu tun hatten, dementierte das VBS: «Die einsatzkritischen Daten sind bei der Luftwaffe, nicht bei der Ruag».
Es gebe weder WLAN- noch Serververbindungen vom F/A-18 Flugzeug zu IT-Umgebungen von Ruag. «Arbeiten an deren Servern haben folglich überhaupt keine Auswirkungen auf die Einsatzfähigkeit der Flotte.»
Risse an Landeklappen häuften sich bei den F/A-18. Schon im Januar 2018 blieb die 30 Jets starke F/A-18 Flotte mit dieser Begründung einen Monat lang am Boden. Darauf wurden alle Jets kontrolliert, an fünf der 30 F/A-18 entdeckte man damals Risse, wie es hiess.
Anderthalb Jahre später, im Oktober 2019, trat das gleiche Problem demnach erneut auf. Diesmal dauerte es drei Monate, bis das VBS, pünktlich zu Beginn des Weltwirtschaftsforums in Davos meldete, die Jets seien repariert und wieder einsatzfähig. Einige Insider sagen, am WEF seien die F/A-18 in US-Konfiguration geflogen und nicht in der durch den Server-Abbau «abgeschossenen» Schweizer Konfiguration. Diese sei damals noch länger ausgefallen.
Wie auch immer: Über die periodisch auftauchenden Risse bei den F/A-18 staunen Politiker schon lange. So stellt die Zürcher SP-Sicherheitspolitikerin Priska Seiler Graf fest, lange sei regelmässig von Rissen bei F/A-18 die Red gewesen. Nur: «Seit der Abstimmung über den Kampfjet-Kredit ist das plötzlich kein Thema mehr – das halte ich für einen etwas merkwürdigen Zufall.» (aargauerzeitung.ch)
Und in diese Hände will man die Beschaffung und den Betrieb der neuen Spielzeuge legen?
Entweder werden die Flügerlis von Anfang an von den Amis gesteuert oder ansonsten von den Russen gehackt.
Besser würde man all die Milliarden in die Cyber-Security investieren, denn dies würde sicher um einiges mehr zur Sicherheit der Schweiz beitragen.
Im „Ernstfall“ kommt es aber unter dem Strich wohl aufs Gleiche raus...