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Zuger Regierungsrat Beat Villiger (CVP) nimmt Wahl trotz Affäre an

Zuger Regierungsrat Beat Villiger (CVP) nimmt Wahl trotz Affäre an

18.10.2018, 11:1318.10.2018, 12:33
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Der wiedergewaehlte Zuger Regierungsrat Beat Villiger von der CVPnlaesslich den Gesammterneuerungswahlen des Kanton Zug sowie der Stadt Zug vom Sonntag, 7. Oktober 2018 in Zug. (KEYSTONE/Urs Flueeler)
Beat VilligerBild: KEYSTONE

Nach mehr als einer Woche hat der Zuger CVP-Regierungsrat Beat Villiger eine Entscheidung getroffen: Er will die Wahl annehmen und weiter «mit Freude und Elan» Regierungsrat sein. Er habe Fehler gemacht, aber nicht als Regierungsrat, sondern als Privatperson.

Die Auszeit seit der Wahl vom 7. Oktober, die Gespräche mit Familie und Partei sowie die vielen aufmunternden Zuschriften hätten ihn in der Überzeugung bestärkt, das Amt weiterzuführen, teilte er am Donnerstag mit.

Der Sicherheitsdirektor hatte bei der Wahl das drittbeste Resultat erzielt. Dies werte er als Vertrauensvotum der Zugerinnen und Zuger. Trotzdem habe er nicht sofort zur Tagesordnung übergehen wollen. Er habe die Situation mit seinem nächsten Umfeld und auch mit der Partei besprechen wollen und sich dafür eine kurze Auszeit genommen.

Affäre und uneheliches Kind

Der 61-jährige CVP-Regierungsrat geriet wenige Tage vor den Wahlen in die Schlagzeilen, weil er einer Frau ein Auto ausgeliehen hatte, obwohl diese keinen Fahrausweis besass. Ausserdem wurde der Vorwurf der Urkundenfälschung erhoben. Die Luzerner Staatsanwaltschaft hatte daraufhin ein Verfahren geführt, dieses jedoch eingestellt.

Schliesslich gab Villiger am Wahltag in einem Interview mit dem «SonntagsBlick» zu, dass er mit der Frau eine Affäre gehabt und eine gemeinsame Tochter habe. Zu diesem Zeitpunkt hatten allerdings viele Stimmberechtigte bereits gewählt.

Villiger bedauert die entstandene Verunsicherung in der Öffentlichkeit. Mit einer Stellungnahme zu den aufgeworfenen Fragen und mit der Veröffentlichung seiner Privatgeschichte am Wahlsonntag habe er Offenheit gegenüber der Öffentlichkeit gezeigt, schreibt er in seiner Mitteilung.

Parteikollege, Ständerat und Bundesrats-Kandidat Peter Hegglin stellte sich hinter Villiger. Wichtig sei, dass Villiger nichts Verbotenes getan habe. Ein uneheliches Kind sei nicht strafrechtlich relevant, sagte er am Dienstag gegenüber dem Internetportal Nau.ch.

Villiger ist verheiratet und hat drei Kinder mit seiner Ehefrau. Für ihn ist es die vierte Legislatur. (aeg/sda)

Die verschiedenen Parteien rüsten sich für die Wahlen 2019

Video: srf/SDA SRF
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6 Kommentare
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Alex_Steiner
18.10.2018 11:15registriert September 2015
Das C in CVP ist ihm anscheinend nicht besonders wichtig.
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