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Deine Kinder sind weniger draussen als du

Drachen steigen lassen
Ein Kind lässt einen Drachen steigen.Bild: Shutterstock

Deine Kinder sind weniger an der frischen Luft als du früher – die Gründe

23.01.2024, 10:0023.01.2024, 14:15
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Dass Bewegung an der frischen Luft einen positiven Einfluss auf das körperliche und seelische Wohlbefinden von Kindern haben kann, ist in der Wissenschaft Konsens. Nun hat Namuk, ein Schweizer Label für Kinder-Outdoor-Bekleidung, eine Umfrage in Auftrag gegeben zum Outdoor-Verhalten der Kinder in der Schweiz.

Dabei bestätigte sich, dass Kinder heute weniger Zeit an der frischen Luft verbringen als ihre Eltern früher. Und schuld ist – na, was wohl?

Nur noch 1,5 Stunden Outdoor-Zeit im Schnitt

Befragt wurden im November und Dezember vergangenen Jahres 1046 Eltern im Alter zwischen 25 und 65 in der Deutschschweiz, der Romandie und im Tessin. Beantworten mussten die Eltern Fragen wie: «Wie viel Zeit verbringen Kinder heute draussen?» oder «Welche Faktoren beeinflussen, wie viel Zeit Kinder im Freien verbringen?»

Die wichtigsten Resultate im Überblick:

  • Laut Einschätzung der befragten Eltern verbringen Kinder in der Schweiz etwa 1,5 Stunden täglich draussen an der frischen Luft.
  • Die Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen sind minim.
  • In der Deutschschweiz und der Romandie verbringen Kinder etwa gleich viel Zeit draussen, im Tessin sind die Kinder etwas länger an der frischen Luft.
  • Die Mehrheit (zwei Drittel) der befragten Eltern gibt an, als Kind mehr Zeit draussen verbracht zu haben – im Schnitt zwei Stunden pro Tag.
  • Kinder von Eltern mit höherem Einkommen und/oder höherem Bildungsniveau verbringen weniger Zeit draussen.

Darum sind Kinder heute weniger draussen

Im Weiteren wurden die Eltern gefragt, welche Faktoren einen starken Einfluss darauf hätten, wie viel Zeit Kinder draussen verbringen. Namuk schreibt in einer Mitteilung:

«Einen Hauptgrund dafür sehen 83 Prozent der Eltern in der Screentime, die Kinder heutzutage an digitalen Geräten verbringen, welche vor 30 Jahren in der heutigen Quantität und Qualität noch gar nicht existierten.»

Interessant ist, dass die befragten Eltern mehrheitlich angaben, dass die eigenen Kinder pro Tag im Durchschnitt 30 Minuten länger draussen wären als die Kinder von anderen Eltern. Dies deuten die Auftraggeber der Umfrage als Hinweis, dass die Outdoor-Zeit der eigenen Kinder als zu kurz empfunden und entsprechend nach oben korrigiert worden sein könnte.

Kind am Handy
Ein Junge am Handy.Bild: Shutterstock

Die Studie wurde von LINK durchgeführt. Von den Eltern waren 49 Prozent Mütter und 51 Prozent Väter. 81 Prozent der Kinder waren bei der Befragung zwischen zwei und zwölf Jahre alt. 77 Prozent der Befragten gaben an, in der Stadt oder der Agglo zu wohnen, die restlichen auf dem Land. (yam)

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49 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rissle
23.01.2024 10:58registriert Juli 2018
Meine Generation hatte nicht nur keine Handys, sonder auch wesentlich mehr Freiraum draussen. Heute fehlt oft der Platz, um sich auszutoben. Alles wird zugebaut und Kinderspielplätze / offene Sportplätze (die man ohne teure Mitgliedschaft nutzen darf) gehen dabei oft vergessen oder geraten gar mickrig. Zudem gibt es mehr Strassen mit mehr Verkehr. Die Screens alleine sind nicht an allem Schuld.
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kobL
23.01.2024 12:04registriert Januar 2014
Auswirkungen der Automobilität. Quartierstrassen sind von Spielplätzen zu Parkplätze umgewidmet worden. Der Raum für Kinder wird immer kleiner, da man alles dem Automobil opfert. Alleine in der Stadt oder Agglo mit dem Velo zur Badi, Park oder Spielplatz? Undenkbar in der Schweiz.
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