Vergangenen Samstag demonstrierten rund 50'000 Menschen schweizweit fürs Klima. Doch wo für das Klima demonstriert wird, dort sind auch die Kritiker nicht weit.
Derzeit kursiert auf Facebook ein Bild des mit Abfall übersäten Vorplatzes beim Bahnhof Zürich-Stadelhofen. Mehrere User schreiben, das Foto sei nach der Klimademo in Zürich aufgenommen worden. So schreibt ein Facebook-User über das Bild: «So sah es nach der Klimademo aus. Ich bin stolz auf die Jugend, denn sie wissen um was es geht.»
Der Post wurde unterdessen weit mehr als 2000 Mal geteilt. Doch Bild und Text passen nicht zusammen, bei dem veröffentlichten Post handelt es sich um Fake News.
Das Bild wurde keineswegs nach der Demonstration für das Klima aufgenommen, sondern im Jahr 2016 nach der Streetparade. Wie die Agentur Rod Kommunikation über Facebook mitteilte, wurde das Bild im Auftrag einer Anti-Littering-Kampagne der SBB produziert und veröffentlicht. Die Agentur wehrt sich gegen die falschen Vorwürfe. So heisst es im Post: «Der Urheber des Posts behauptet, das Bild sei nach einer Klimademonstration aufgenommen worden und belege, wie unachtsam die Demonstranten mit der Umwelt umgehen würden. Das ist gelogen.»
Die Agentur verurteile «die falsche Deklaration des Bildes und die mutwillige Mobilisierung gegen das wichtige Klima-Engagement unserer Jugend aufs Schärfste», heisst es in dem Post.
Anders als die Fake-News-Verbreiter glauben lassen wollen, waren die Klimastreikenden am vergangenen Samstag bemüht, möglichst keinen Abfall zu hinterlassen, wie folgende Bilder und Videos aus Zürich zeigen:
Sobald der Demozug durch ist, wird aufgeräumt. #Klimastreik #klimademo @watson_news pic.twitter.com/vUJKNu84MZ
— Helene Obrist (@heleneob_) 6. April 2019
Die Organisatoren entfernen Klima-Kleber auf einem SUV. Alles ist hier top organisiert, kein Abfall wird zurückgelassen. #Klimademo #Zürich @watson_news pic.twitter.com/jJTpMyQ1Vy
— Corsin Manser (@CorsinManser) 6. April 2019
Soll einer sagen, die #klimademo sei schmutzig. Selbst Zigarettenstummel werden von der Strasse aufgehoben. Gefilmt in Zürich, letzten Samstag (6.4.). pic.twitter.com/EtLxh5ycRF
— Marc Meschenmoser (@MMeschenmoser) 12. April 2019
(ohe)
Diese Unaufrichtigkeit ist bezeichnend für den Mangel an echten Argumenten gegen die Klimaproteste. Und sie zeugt von einer miserablen Diskussionskultur, die schlicht auf die Diffamierung des Gegenübers abzielt. Eine ganz miese Nummer, aber leider aus diesen Kreisen nichts, aber auch gar nichts neues.
widewidewitt und drei macht neune,
ich mach mir die Welt,
widewide wie sie mir gefällt."