Schweiz
Klima

So sieht die Schweiz in 60 Jahren aus – wenn wir nicht aufpassen

So sieht die Schweiz in 60 Jahren aus – wenn wir nicht aufpassen

Die Forschungsanstalt WSL hat berechnet, wie die Landschaft im Mittelland und im Berggebiet in gut 60 Jahren aussehen könnte, falls die Temperaturen in der Schweiz bis Ende des Jahrhunderts um vier Grad Celsius steigen.
05.12.2023, 06:0705.12.2023, 11:43
Bruno Knellwolf / ch media
Mehr «Schweiz»

Wort- und gestenreich wird im Moment in Dubai an der COP28 über den Klimawandel debattiert. Einigermassen herrscht Einigkeit, dass etwas zu tun sei – doch darüber, wer wie viel und wann das bezahlen soll, wird noch an mancher Klimakonferenz gestritten werden.

Die Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL hat derweil berechnet und in Bildern und Videos wissenschaftlich visualisiert, was geschieht, wenn nichts gegen die Erderwärmung unternommen wird. Die WSL-Szenarien zeigen, wie die Landschaft im Mittelland und im Berggebiet in gut 60 Jahren aussehen könnte, falls die Temperaturen in der Schweiz bis Ende des Jahrhunderts um vier Grad Celsius steigen. Und somit das Zwei-Grad-Ziel der UNO und des Weltklimarats IPCC deutlich verpasst wird.

Ein fiktionaler Ort im Seeland heute.
Ein fiktionaler Ort im Seeland heute...Bild: Ikonaut GmbH
... und der selbe Ort, wenn zu spät auf die Folgen des Klimawandels reagiert wird.
... und der selbe Ort, wenn zu spät auf die Folgen des Klimawandels reagiert wird.Bild: Ikonaut GmbH

Die einen Pflanzen wachsen besser, die anderen gar nicht mehr

Unumstritten ist dabei, dass der Klimawandel die Landschaft verändert wie auch deren Leistungen. Zum Beispiel beeinflusst ein wärmeres Klima die Landwirtschaft, indem manche Feldfrüchte besser, andere schlechter wachsen oder Tiere vor Hitze geschützt oder Felder bewässert werden müssen. Winterdestinationen und ihre Gäste müssen mit teils oder ganz ausbleibenden Schneefällen zurechtkommen und die Städte in Zukunft mit mehr Hitze rechnen.

Vorbereitet auf den Klimawandel: Die Bauern bauen trockenheitsresistente Feldfrüchte wie Quinoa an, Solaranlagen auf den Dächern und Windturbinen auf den Hügeln produzieren Energie. Grosse Bäume kühle ...
Vorbereitet auf den Klimawandel: Die Bauern bauen trockenheitsresistente Feldfrüchte wie Quinoa an, Solaranlagen auf den Dächern und Windturbinen auf den Hügeln produzieren Energie. Grosse Bäume kühlen die Siedlung.Bild: Ikonaut GmbH

Im Video wird das schlechtestmögliche Szenario gezeigt, aber auch, wie die Verhältnisse mit sofortigem Handeln verbessert werden könnten. Die Wälder werden zu Opfern von Trockenheit werden, es sei denn, man pflanzt heute schon trockenresistente Baumarten in Laubmischwäldern. Gegen ausgedorrte Felder wäre die Umstellung auf trockenheitsbeständige Nahrungsmittel wie Sonnenblumen und Quinoa hilfreich.

Regelmässige Hitzewellen werden die Menschen plagen, aber weniger, wenn heute schon grosse Bäume in der Stadt gepflanzt werden, die Jahrzehnte für ihr Wachstum brauchen. Sehr nützlich sind auch begrünte Dächer und Fassaden sowie offene Wasserstellen in den Siedlungen.

Die Landschaft werde sich verändern, wir hätten es aber in der Hand, wie, schreibt die WSL, die für diese Szenarien mit der Universität Lausanne, Global Mountain Biodiversity Assessment und der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz zusammengearbeitet hat.

(aargauerzeitung.ch)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
199 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Mocking Bert
05.12.2023 06:25registriert Februar 2022
Ist halt leider wie bei gefährlichen Strassen. Die werden in der Regel auch erst dann entschärft, nachdem es die errsten Toten gab.

Das Problem heist Mensch.
19532
Melden
Zum Kommentar
avatar
Foxtrott
05.12.2023 07:00registriert Oktober 2019
Aber die, von der Bauernlobby schlecht vertretene Landwirtschaft baut immer noch auf (Weil subventioniert) wasserintensiven Anbau von Futtermais etc. Es gäbe ALTERNATIVEN, aber das hiesse weg vom trägen und teuren Subventionismus hin zur Innovation. Aber wenn man den Bauernpräsi Ritter so reden hört, weiss man dass dies gar nicht gewünscht wird. Der Stimmbürger hätte es in der Hand , die Bauernlobby zurück zu stufen damit endlich Nachhaltigkeit auch auf unsere Felder kommt
19938
Melden
Zum Kommentar
avatar
Humpe
05.12.2023 06:30registriert Februar 2014
Folgerichtig haben die Basler gerade eben Initiativen bachab geschickt, die mehr Grünflächen in der Stadt zum Ziel gehabt hätten… 🙈
16543
Melden
Zum Kommentar
199
Brand in Mehrfamilienhaus in Basel – Wohnung unbewohnbar

An der Mülhauserstrasse in Basel ist am Donnerstagabend in einem Mehrfamilienhaus ein Brand ausgebrochen. Zwei Personen mussten wegen Verdachts auf Rauchgasvergiftung ins Spital gefahren werden, wie die Basler Staatsanwaltschaft am Freitag mitteilte.

Zur Story