Am Samstag, 9. April 2022 ruft die Klimajugend zum «Strike for Future» auf. Grund für den Protest ist dieses Mal die 40-Stunden-Arbeitswoche, die ihr ein Dorn im Auge ist.
Für alle, die nun verwirrt sind, weil sie dachten, dass die Klimajugend jeweils an einem Freitag durch die Strassen zieht. Hier die Erklärung: «Strike for Future» ist zwar aus der globalen «Fridays for Future»-Bewegung entstanden, hat sich jedoch davon abgespalten.
Laut Anfrage von watson versteht sich die Bewegung als selbst als losgelöste, eigene Organisation. Ihre Anliegen seien thematisch differenzierter. Man wolle bei «Strike for Future» alle möglichen soziologisch-ökologisch relevanten Fragen aufgreift. Dazu gehören beispielsweise auch Themen wie Arbeitsbedingungen und Gleichberechtigung.
Auf der Webseite der Organisation heisst es: «Statt dass wir arbeiten, um zu leben, müssen wir leben, um zu arbeiten.» Es wird bemängelt, dass die 40-Stunden-Arbeitswoche nicht mehr tragbar sei und die Überproduktion und das ständige Streben nach Profit zulasten der Mitarbeitenden nicht zukunftstauglich sei.
Es brauche laut «Strike for Future» einen Systemwechsel: Mit einer massiven Reduktion der Arbeitszeit wäre unsere Wirtschaft demnach nicht nur ressourcenschonender, sondern würde auch dazu beitragen, dass die Arbeit Sinn stiftender werde. Ausserdem würden mit weniger Arbeitsstunden pro Woche laut «Strike for Future» weniger Erwerbstätige unter psychischen Problemen, wie beispielsweise einem Burnout leiden. Unterstützt wird «Strike for Future» ausserdem von der grössten Schweizer Gewerkschaft, der Unia.
Im Allgemeinen formuliert die Jugendbewegung ihre Anliegen in ihrem Manifest wie folgt: «Die ökonomischen, ökologischen und sozialen Krisen, die das kapitalistische System erzeugt, können nicht innerhalb des Systems gelöst werden. Wir brauchen eine tiefgreifende Veränderung.»
Auf Gesetzesebene fordern sie zudem mehr Partizipation und Transparenz bei Abstimmungen, vor allem im Bereich der Arbeits- und Lebensbedingungen. «Angesichts der Untätigkeit der Entscheidungsträger:innen schliessen wir uns zusammen und schaffen basisdemokratische Strukturen, die für den Übergang zu einer sozialen und ökologisch tragfähigen Gesellschaft nötig sind.»
Der nächste Streik findet am Samstag, 9. April 2022, statt. Hier erfährst du, wann die Demonstration in deiner Stadt losgeht: