Max aus Wien will eine App für alle Klimastreikenden lancieren, damit sie schneller und flüssiger kommunizieren können.bild: watson
Über 450 Klimaaktivisten aus ganz Europa planen derzeit in Lausanne ihre künftige Strategie. watson sprach mit fünf engagierten Jugendlichen über die Situation in ihren Ländern.
05.08.2019, 18:3806.08.2019, 10:29
Diese Woche findet das erste Treffen der europäischen Klimajugend statt. In Workshops und Diskussionsrunden wollen die über 450 Klimastreikenden an einer internationalen Strategie arbeiten. «Wir wollen Strukturen schaffen – die waren bisher nur spärlich vorhanden», sagt Sprecher Tobias Schuster.
watson war vor Ort und hat mit jungen Klimastreikenden aus verschiedenen Ländern Europas über ihre Forderungen und Pläne gesprochen:
Max, 24, Wien
Video: jara helmi
«Von Wien nach Lausanne hatten wir mit dem Zug zehn Stunden. Hier wollen wir uns mit anderen Ländern vernetzen und von anderen Ländern lernen. In Wien streiken wir jeden Freitag und fordern von der Regierung, dass sie den Klimanotstand ausruft. Mir als IT-Fachmann ist es wichtig, dass wir uns international besser vernetzen und wir eine App für alle Klimastreikenden lancieren können, damit alles flüssiger und schneller läuft.»
Die 17-jährige Gio aus Genua stieg in drei verschiedene Züge, um möglichst ökologisch nach Lausanne zu reisen. Und weil sie einen Anschlusszug verpasse und für den Schnellzug kein Billett hatte, versteckte sie sich kurzerhand in der Zugtoilette. Warum es ihr so wichtig war, pünktlich in Lausanne einzutreffen, sagt sie im Video (auf Englisch):
«Hier zu sein ist eine super Möglichkeit für mich, um andere Klimaaktivsten kennenzulernen und Lösungen für das grosse Klima-Problem zu finden. In Italien fordern wir gratis Trinkwasser für alle und besuchen Primarschulen um den Kindern beibringen, worum es in der Klimapolitik geht. Ich erhoffe mir von dieser Woche, den Politikern zu zeigen, dass wir nicht nur ein paar dumme Kinder sind. Wir sind gescheit und überzeugt, das zu kriegen, was wir wollen!»
Benedikt ist direkt vom «FridaysforFuture»-Sommerkongress in Dortmund nach Lausanne gereist und fuhr insgesamt acht Stunden Zug.
Benedikt, 26, Oldenburg
Für mich als Mitglied des Organisationsteams von Oldenburg ist dieses Gipfeltreffen sehr wichtig. Ich kann mich vernetzen und mir mit anderen Aktivisten Gedanken zur Strategie der Bewegung machen. Wir fordern in Deutschland die CO2-Neutralität bis spätestens 2035, eine CO2-Abgabe von 180 Euro pro Tonne, das Abschalten von einem Viertel der Kohlekraftwerke bis Ende dieses Jahres und den Ausstieg aus der Kohlekraft bis 2030.»
Weronika aus Polen findet es sei gut, dass sich Greta Thunberg etwas zurückzieht.
«Wir in Polen fordern, dass nicht mehr mit Kohle geheizt wird. Ausserdem wollen wir, dass in der Schule über den Klimawandel aufgeklärt wird. Dass sich Greta Thunberg etwas zurückziehen will, finde ich sehr gut. Denn sie ist auch nur eine Jugendliche, die an der Veranstaltung teilnehmen möchte – sie ist ja eigentlich kein Promi. Trotzdem würde es mich freuen, sie hier in Lausanne zu treffen, um ihr zu sagen, dass ich dank ihr aktiv geworden bin. Ich bin mit dem Car angereist – 23 Stunden dauerte das. Ich übernachte hier mit 300 anderen Jugendlichen in einer Unterkunft und machte es mit meiner Campingmatte und meinem Schlafsack gemütlich.»
Das Wichtigste in der Strategie der Klimabewegung sei die Kommunikation zwischen den regionalen Gruppen, meint Freya.
Freya, 18, Hertfordshire
«In England soll bis 2050 kein CO2 mehr ausgestossen werden, aber dieses Ziel werden wir nicht erreichen. Die Regierung unternimmt nichts, um dies zu ändern. Wir probieren sie deshalb zu pushen, damit vorher schon etwas passiert – am besten so schnell wie möglich.
Ich bin hier, weil ich der Meinung bin, dass es auch andere Regierungen in anderen Ländern gibt, die nichts unternehmen. Deshalb finde ich, dass wir Klimastreikenden miteinander kommunizieren müssen und uns so unterstützen können. Und wenn die Klimaaktivisten eines anderen Landes etwas erreichen konnten, können sie uns zeigen, wie sie das geschafft haben.»
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Video: watson
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