Schweiz
Konsum - Detailhandel

Schweizer Detailhändler sind gegen Chlorhühner wie in den USA

White laying hens romp about in a poultry house of the poultry farm Daetwyler, pictured in Oberwangen in the Canton of Thurgau, Switzerland, on February 28, 2018. The family business of Hans-Jakob and ...
Der Bundesrat will «Chlorhühner» wie in den USA zulassen, in der Schweiz trifft dies auf wenig Anklang. (Symbolbild)Bild: KEYSTONE

Bundesrat will «Chlorhühner» aus den USA zulassen – Detailhändler sind dagegen

15.09.2025, 08:2115.09.2025, 15:17
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Der Bundesrat will den Import von «Chlorhühnern» in die Schweiz erlauben. Doch die Detailhändler begegnen den entkeimten Poulets mit Skepsis.

In der Schweiz ist es bis jetzt verboten, Poulet nach dem Tod des Tiers zu entkeimen, wie es in den USA getan wird. Dort werden die Hühner nach der Schlachtung in ein Chlorbad getaucht, um unter anderem Salmonellen abzutöten.

Der Bundesrat soll den USA im Zollstreit ein dementsprechendes Angebot gemacht haben. Im Vertragsentwurf soll stehen, dass die Schweiz «mit den Vereinigten Staaten zusammenarbeiten, um spezifische Massnahmen anzugehen, die den Marktzugang für US-Geflügelfleisch und -produkte einschränken».

Geflügelbauern und Detailhändler winken ab

Doch dagegen regt sich Widerstand. Der Präsident des Schweizer Geflügelverbands, Adrian Waldvogel, hält es für absolut inakzeptabel, dass der Bundesrat die Grenzen für Chlorhühner öffnen will, wie er gegenüber der «NZZ am Sonntag» sagt.

Bauernverbandspräsident Markus Ritter stellt infrage, ob dieses Produkt in der Schweiz überhaupt gekauft werden würde.

Eine Umfrage von 20 Minuten zeigt, dass die Chlorhühner in der Schweiz auf wenig Anklang stossen könnten. Ein Migros-Sprecher sagt, der Fokus liege auf Importen aus Ländern, die «den hohen Qualitäts- und Tierschutzstandards der Migros entsprechen».

Ähnlich sieht es auch bei Coop aus. Ein Mediensprecher von Coop beteuert, dass Schweizer Fleisch bei Coop klar Priorität habe. «Nur wenn Schweizer Rohstoffe nicht in ausreichender Quantität und Qualität verfügbar sind, werden diese importiert», sagt der Sprecher gegenüber «20 Minuten» weiter.

Es heisst nicht, dass nur weil ein Produkt importiert wird, dieses auch bei den Schweizer Detailhändlern ins Sortiment aufgenommen wird. Wie viele Chlorhühner den Weg in die Schweiz tatsächlich finden würden, bleibt daher offen. (nib)

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Metro Man
15.09.2025 08:54registriert Februar 2022
Ich erwarte einfach, dass diese Hühner und alle aus ihnen produzierten Produkte bei Detailhändlern und Kantinen klar und eindeutig deklariert werden. Und gleichzeitig hoffe ich, dass die so gekennzeichneten Produkte von allen Konsumenten konsequent boykottiert werden. Dann wird daraus einmal mehr ein Sturm im Wasserglas.
Im Übrigen finde ich es irgendwie pervers, wenn es sich in irgendeiner Form lohnt, Geflügelfleisch aus den USA in die Schweiz zu transportieren und es hier zu vermarkten.
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Gina3
15.09.2025 08:36registriert September 2023
Wenn der Bundesrat Chlorpoulet in der Schweiz einführen will: Er soll in der Kantine des Bundeshauses und in den angrenzenden Restaurants damit beginnen.
Alles, was sie tun müssen, ist, der Bevölkerung ein "gutes Beispiel" zu geben, indem sie von nun an nur noch Chlorhühnchen, amerikanische Hamburger mit unverwüstlichen Pommes essen und mit feiner Cola herunterspülen. Ein Hoch auf die Freundschaft zwischen Bundesbern und Trump
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Alnothur
15.09.2025 09:32registriert April 2014
Seien wir realistisch, Coop und Migros würden schneller umknicken als man "Chlorpoulet" sagen kann, wenn die Leute plötzlich bei Aldi und Lidl Schlange stehen, um amerikanisches Billigpoulet zu kaufen - und das würden sie.
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