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Krankenkasse

Berset: «Überdurchschnittlicher» Anstieg der Krankenkassenprämien möglich

«Überdurchschnittlicher» Anstieg der Krankenkassenprämien laut Alain Berset möglich

30.04.2023, 04:54
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Gesundheitsminister Alain Berset hat für kommendes Jahr einen «überdurchschnittlichen» Anstieg der Krankenkassenprämien nicht ausgeschlossen. Es sei aber noch zu früh, die Situation im Herbst abzuschätzen, wie Berset sagte.

Swiss Federal President Alain Berset speaks during a media conference after a work meeting with German Chancellor Olaf Scholz (not pictured), at the Chancellery, in Berlin, Germany, on Tuesday, April  ...
Bundespräsident Alain Berset.Bild: keystone

Wie sich die Prämien nächstes Jahr entwickeln würden, hänge von vielen Faktoren ab, sagte Berset von der «SonntagsZeitung» auf den Anstieg der Gesundheitskosten angesprochen. Die laufenden Gesundheitskosten seien nicht der einzige Faktor, sagte er im am Sonntag publizierten Interview.

«Es gibt sehr viele, die mitreden. Im Parlament haben es kostendämpfende Massnahmen schwer, da die vielen Akteure sich oft gegenseitig schützen.»
Alain Berset über die hohen Gesundheitskosten

Die Gesundheitskosten sind laut dem Krankenkassenverband Santésuisse in den ersten zwei Monaten des Jahres bereits um 7.5 Prozent pro Kopf gestiegen. «Das Resultat ist ein weiterer Prämienanstieg», sagte Verena Nold, Direktorin des Verbands, anfangs April in einem Interview mit «SonntagsBlick». Sie kritisierte die politische Prämie, die der Bundesrat letztes Jahr festgelegt hatte, als ungenügend.

«Wir tun im Bundesrat alles, was in unseren Kräften steht, um die Kosten im Gesundheitswesen zu dämpfen», sagte Bundespräsident Berset. Er räumte jedoch ein, dass es nur langsam Fortschritte gebe und machte dafür den Lobbyismus verantwortlich. «Es gibt sehr viele, die mitreden. Im Parlament haben es kostendämpfende Massnahmen schwer, da die vielen Akteure sich oft gegenseitig schützen.»

Es brauche daher viel Zeit, um Kompromisse zu finden. «Wenn wir nicht alle am gleichen Strick ziehen, bekommen wir die Gesundheitskosten nicht in den Griff», sagte er. (con/sda)

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207 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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bettilue
30.04.2023 06:21registriert Dezember 2022
hört endlich auf um den heissen Brei zu reden. Es ändert sich nicht. Vielleicht in 100 Jahren... Solange es die Lobbys gibt, verändert sich rein gar nichts, ausser dass die Reichen noch reicher werden.
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Rethinking
30.04.2023 06:23registriert Oktober 2018
Und die Arbeitgeber werden erneut einen unterdurchschnittlichen Teuerungsausgleich bezahlen, was zu noch mehr Reallohnverlust führen wird…
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Katerchen
30.04.2023 07:32registriert März 2023
Ich habe seit 20 Jahren eine Franchise von 2'500 Franken. Ich stelle fest, dass die Differenz zwischen der KK Prämie mit Franchise 2'500 und Franchise 300 von Jahr zu Jahr kleiner wird. In meinen Augen sollten jene belohnt werden, die sich Mühe geben Kosten zu sparen im Gesundheitswesen!
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