Schweiz
Kunst

Bekommt das Kunstmuseum Bern das Gurlitt-Erbe doch nicht?

Erbin will um Kunstwerke kämpfen

Bekommt das Kunstmuseum Bern das Gurlitt-Erbe doch nicht?

18.11.2014, 07:0718.11.2014, 08:15
Mehr «Schweiz»
Cornelius Gurlitt hat seine Bilder dem Kunstmuseum Bern vermacht. 
Cornelius Gurlitt hat seine Bilder dem Kunstmuseum Bern vermacht. Bild: EPA

Alles schien klar. Das Kunstmuseum Bern hätte Cornelius Gurlitts Erbe bekommen. Es wären mehr als 1000 Bilder und Zeichnungen gewesen, die Gurlitt bei sich zu Hause versteckt hatte. Das Kunstmuseum Bern hätte offenbar nur noch Ja sagen müssen. 

Jetzt schaltet sich allerdings eine Cousine von Gurlitt ein, wie der Tages-Anzeiger schreibt. Sie heisst Uta Werner und ist 86 Jahre alt. Sie und ein Cousin sind die gesetzlichen Erben und hätten die Sammlung erhalten, hätte Cornelius Gurlitt vor seinem Tod nicht ein Testament zugunsten des Kunstmuseums Bern aufgesetzt.   

Letzter Wille ungültig?

Laut dem «Tages-Anzeiger» haben sich Uta Werner und ihre Nachkommen einen Anwalt genommen, der ein Gutachten in Auftrag gegeben hat. Dieses komme zu dem Schluss, dass Gurlitt beim Schreiben des Testaments «an einer leichtgradigen Demenz, einer schizoiden Persönlichkeitsstörung und einer wahnhaften Störung litt», heisst es in der Zusammenfassung, die der Zeitung vorliegt. 

Er sei, so das Gutachten, deshalb nicht im Stande gewesen, das Vermögen an das Kunstmuseum Bern zu vermachen. Laut Gutachter ist das Dokument also ungültig. Vor dem zuständigen Gericht in München ist aber noch nichts geschehen: Es müsste ein Verfahren eröffnet werden, bevor das Gericht die Gültigkeit des Testaments beurteilen würde. Dem Kunstmuseum Bern könnte ein langwieriger Prozess blühen. 

(feb)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Mutmasslicher Millionenbetrug in Kudelski-Gruppe: Ehemalige Führungskraft in Verdacht

Ein auf digitales Fernsehen spezialisierte Unternehmen der Kudelski-Gruppe in Cheseaux-sur-Lausanne VD ist Opfer eines grossen Betrugs geworden. Der finanzielle Schaden des Unternehmens Nagravision beläuft sich nach Angaben der Waadtländer Staatsanwaltschaft auf mehrere Millionen Franken

Zur Story