Schweiz
Landwirtschaft

Bauernverband überreicht Petition gegen Sparprogramm des Bundes

Übergabe Petition Bauernverband an Bundesrat, 12. Februar 2024.
Ein Bündnis von Vertreterinnen und Vertretern der Landwirtschaft überreichen die Petition dem Bundesrat Guy Parmelin, 12. Februar 2024. Bild: SBV

Bauernverband überreicht Petition gegen Sparprogramm des Bundes

12.02.2024, 20:5012.02.2024, 20:50
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Der Schweizer Bauernverband (SBV) und weitere Organisationen haben am Montag eine von 65'000 Menschen unterschriebene Petition mit Forderungen nach mehr Anerkennung des Engagements der Landwirtschaft an den Bund und verschiedene Grossdetailhändler übergeben. In der Petition wird der Bundesrat aufgefordert, nicht auf Kosten der Bauern zu sparen.

Auch richte sich die Petition gegen die «Regulierungswut» im Agrarsektor, teilte der SBV am Montag mit. In der Schweiz würden die Bauernbetriebe unter stetig steigenden Auflagen leiden, bei maximal gleichbleibenden Entschädigungen und steigender administrativer Belastung. Die Petition fordert daher auch keine neuen Auflagen im Umweltbereich, die nicht entschädigt würden.

Forderungen auch an Detailhandel

Vier weitere Delegationen übergaben laut dem SBV die Petition an die Spitze von Migros in Zürich, von Coop in Basel, von Aldi in Schwarzenbach SG und von Lidl in Weinfelden TG.

Beim Detailhandel stünden die zu tiefen Produzentenpreise im Zentrum, diese würden die gestiegenen Produktionskosten nicht abdecken. In der Folge seien die bereits tiefen Einkommen in der Landwirtschaft weiter gesunken. Die Unterzeichnenden erachten eine Erhöhung der Produzentenpreise um mindestens fünf Prozent im laufenden Jahr als notwendig.

Angespannte Finanzlage trifft Landwirtschaft

Der Bundesrat möchte wegen der angespannten Finanzlage in den Jahren 2026 bis 2029 insgesamt 347 Millionen Franken weniger für die Landwirtschaft ausgeben. Die Vorlage hatte bei Parteien wie Verbänden zum Vernehmlassungsende im Januar einen schweren Stand.

Wirtschaftsminister Guy Parmelin äusserte zumindest in einem Punkt Verständnis für die Forderungen der Petition.

«Die Vereinfachung der Administration für unsere Bäuerinnen und Bauern liegt mir am Herzen», schrieb er am Montag auf X (vormals Twitter). Sie sei eine zentrale Stossrichtung der künftigen Ausrichtung der Agrarpolitik. Gerne werde er die Petition dem Gesamtbundesrat zur Kenntnis bringen.

(hah/sda)

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36 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Platon
12.02.2024 22:12registriert September 2016
Wenn sich die Bauern gegenüber den Detailhändlern so gut organisieren würden, wie sie es in der Politik tun, hätten sie schon längst anständige Löhne. Doch dafür fehlt ihnen der Mut bzw. bei der nächsten Steuersenkungen muss man ja brav tun, was "die Wirtschaft" sagt.
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Fred_64
12.02.2024 22:34registriert Dezember 2021
Es war doch die SVP, welche auf striktes Sparen "geblocht" hatte. Nun sollten doch genau ihre grössten Anhänger sich den Wusch zu Herzen nehmen und freiwillig noch 3% dazulegen.
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Wolfman
13.02.2024 04:37registriert April 2020
Es gibt nicht nur die Bauern in diesem Land, die hart arbeiten müssen und bei denen das Geld knapp ist. Doch die können, im Gegensatz zur Bauernobby (der SVP) NICHT in Bern antraben und mehr Geld verlangen. Die müssen schauen wo sie bleiben. Die Bürgerlichen sagen es ist kein Geld für eine 13. AHV vorhanden. Dann ist aber auch keins für die Bauern(SVP) Lobby da, ganz einfach.
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