«Nein! Er drückt den Buzzer! Trotz dieses Riesenvorsprungs!» Kommentator Elmar Paulke kann es nicht fassen, als sich Samuel Weber bei der neuen Pro7-Show «Renn zur Million … wenn du kannst!» dazu entscheidet, kein Risiko einzugehen und die 100'000 Euro (110'000 Franken) nach Hause zu bringen.
Und dies, obwohl die Million locker dringelegen wäre. «Ich habe nicht gesehen, dass ich so einen grossen Vorsprung hatte», sagt der 24-Jährige. «Er hätte auch direkt hinter mir sein können.»
Doch von Anfang an: Bei der Show geht es darum, einen Hindernislauf auf einer alten Industriebrache im Ruhrgebiet möglichst schnell zu überwinden. Die Kandidaten sprinten dabei um den Maximalgewinn von einer Million Euro.
Zusätzlich dürfen sie nicht von ihrem Verfolger, einem Profisportler oder einer Profisportlerin, gefangen werden. Diese starten jeweils zwei Minuten nach den Kandidaten. Nach jeder genommenen Hürde müssen sich die Läufer und Läuferinnen entscheiden: Höre ich auf und sichere meinen bisherigen Gewinn oder setze ich auf volles Risiko, renne weiter und schaffe es vielleicht bis zur Million?
Samuel hat aufgehört. Bei 100'000. Sein Verfolger, der mehrfache deutsche Taekwondo-Meister Harun Özdemir, war meilenweit hinter ihm. «Als ich mir das Rennen im Fernsehen angesehen habe, habe ich mich schon etwas geärgert», erzählt der Hobbysportler. «Aber nur kurz. Ich bin auch mit den 100'000 sehr zufrieden».
Pläne, was er mit dem Gewinn anstellen will, hat Samuel auch schon: «Angesichts der jüngsten Brände im Amazonas-Gebiet habe ich mich dazu entschieden, 1000 Bäume dort zu pflanzen». Auf diese Weise könne er auch etwas zurückgeben. Die Bäume pflanzt er nicht selber vor Ort, sondern über eine Spende an eine NGO. Ein Baum kostet dabei einen US-Dollar.
Ansonsten hat der Medizinstudent keine grossen Absichten mit dem Geld. «Vielleicht gönne ich mir noch ein paar schöne Ferien davon. Ansonsten möchte ich längerfristig mit diesem Gewinn auskommen».
Um sich auf die Sendung vorzubereiten, hat Samuel hart trainiert: «Nachdem ich das Casting überstanden hatte, ging es darum, meine Kondition zu verbessern». Obwohl er seit neun Jahren Parkour betreibe, sei eine Menge Vorbereitung nötig gewesen. «Da ich vor allem im Kraftsport-Bereich tätig bin, musste ich dringend an meiner Ausdauer arbeiten. Dies tat ich in Form von Intervall-Trainings».
Seine Parkour-Fähigkeiten hat er bereits letzten November bewiesen: Er kam bei der ersten Staffel von «Ninja Warrior Switzerland» bis ins Finale.
Und vielleicht kopiert ein Schweizer Privatsender das Format ja in zwei drei Jahren und lädt ihn ein.