Nestlé, Hero, Hug, Emmi, Unilever oder Alnatura – sie wollen nun dem Food Waste den Kampf ansagen. In Zusammenarbeit mit der Anti-Food-Waste-Firma Too Good To Go Schweiz (TGTG) lancieren sie das Label «Oft länger gut». Es wird nun das Mindesthaltbarkeitsdatum vieler Lebensmittel ergänzen und die Konsumenten darauf aufmerksam machen, dass die Esswaren auch nach diesem Datum noch geniessbar sind. Denn viele würden den Unterschied zwischen «zu verbrauchen bis» und «mindestens haltbar bis» nicht kennen, schreibt TGTG.
Das «zu verbrauchen bis»-Datum ist für leicht verderbliche Lebensmittel gesetzlich vorgeschrieben. Es hält fest, nach welchem Tag Produkte gesundheitsschädlich werden können und daher nicht mehr gegessen werden sollten.
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist eine Qualitätsgarantie der Hersteller für länger haltbare Lebensmittel. Es beschreibt, wie lange ein Produkt seine Eigenschaften mindestens behält. Die meisten Produkte sind dementsprechend über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus geniessbar.
«Die Leute verlassen sich zu sehr auf das Mindesthaltbarkeitsdatum und nicht mehr auf ihre Sinne. Mit dem neuen Hinweis wollen wir genau das verändern», sagt Delila Kurtovic, Marketing Manager bei Too Good To Go Schweiz. Deshalb hält die Firma eine Faustregel fest: «schauen, riechen, schmecken und dann geniessen». Der Konsument solle selbst beurteilen, ob das Produkt noch essbar sei.
In der Schweiz werden jährlich 2,6 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. 10 Prozent des Food Wastes entstehen aufgrund von Haltbarkeitsdaten. Auch im Hinblick auf das Klima wäre eine Minimierung des Food Wastes wünschenswert. «Mit der Vermeidung von Food Waste liesse sich eine grosse Menge an Treibhausgas-Emissionen einsparen», teilte die Schweizer Akademie der Naturwissenschaften im August mit. Damals tadelte der Weltklimarat IPCC in seinem Bericht insbesondere die Food-Waste-Problematik.
Im Gegensatz zu den Produkten mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum sind verderbliche Lebensmittel schneller von Schimmel befallen. Doch wann muss man etwas wirklich wegwerfen? Erfahre es im Schimmelquiz.
Anmerkung: Wir haben die fünfte Frage nachträglich entfernt. Sie war irreführend. Besten Dank für die vielen Feedbacks.
Ein Ex-Chef von mir hat eine saftige Busse für um 10 Tage abgelaufene Lasagneblätter bezahlt. Gemäss Rapport des Inspektors wurde er beim Verarbeiten von „verdorbenen“ Lebensmitteln erwischt. Weil er sich uneinsichtig zeigte und die bereits Zubereitete Lasagne nicht entsorgen wollte, wurde er auch noch verzeigt.